Süddeutsche Zeitung

Tierquälerei:Katze in Müllsack ausgesetzt

Unglaubliche Tierquälerei in Petershausen: Unbekannte haben eine Katze in einem verschnürten Müllsack auf der Straße ausgesetzt. Eine Frau entdeckte den Kater am Wegesrand bei einem Spaziergang am Ostersonntag nahe der Münchner Straße. Sie brachte die verletzte und abgemagerte Katze zur Versorgung ins Dachauer Tierheim. Die Polizei ermittelt jetzt wegen Tierquälerei gegen Unbekannt.

Die Frau hatte aus dem Müllsack ein Knurren gehört. Der mit einem Paketband zugeschnürte Sack bewegte sich. Als die Spaziergängerin ihn öffnete, sprang ihr ein panischer Kater entgegen und kratzte sie. Der Frau gelang es, den Kater ins Dachauer Tierheim zu bringen. Dort wurde die offensichtlich dehydrierte und abgemagerte Katze tierärztlich untersucht. Der Zustand des Tieres hat sich inzwischen gebessert, gesund ist es aber noch lange nicht. Der Kater weist einige Verletzungen und Entzündungen auf. Diese deuten darauf hin, dass er von bisher unbekannten Personen gequält und anschließend ausgesetzt wurde. Vermutlich war das Tier Tage lang in dem Müllsack gefangen. Mitarbeiter des Tierheims haben dem Kater jetzt den Namen "Ashanti" gegeben. Trotz allem sei er sehr zutraulich, so Silvia Gruber, Vorsitzende des Dachauer Tierschutzvereins.

Von der Tierquälerei erfuhr die Polizei erst Tage später über die Medien. Ermittlungen wurden bereits aufgenommen, Erkenntnisse zum Motiv oder zum Täter gebe es bislang nicht, so die Dachauer Polizeiinspektion. Sie sieht die Chancen, den Täter zu ermitteln, als gering. Bis jetzt habe sich weder der Besitzer gemeldet noch eine andere Person, die den Kater auf der Facebookseite des Tierheims Dachau erkannt haben könnte. Eine Strafanzeige wurde nicht gestellt.

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Quelle:
SZ vom 06.04.2018 / SZ
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