Tierheim Dachau:Die Baukosten müssen runter

Seit Monaten diskutieren Bürgermeister und Tierschutzverein über das geplante Katzenhaus. Die bange Frage: Scheitert die Tierheim-Erweiterung an 70.000 Euro?

Melanie Staudinger

Die Vorgabe der Bürgermeister im Landkreis Dachau ist eindeutig. Wenn sich die Kosten des neuen Katzenhauses am Tierheim Dachau zwischen 300 000 und 350 000 Euro bewegen, dann wollen sie in ihren Gemeinderäten für einen Zuschuss von einem Euro pro Einwohner werben.

Tierheim Dachau: Die Katzen im Tierheim Dachau brauchen ein neues Haus.

Die Katzen im Tierheim Dachau brauchen ein neues Haus.

(Foto: Hans Seidl)

Von einem solchen Preis jedoch ist der Tierschutzverein Dachau als Bauherr noch weit entfernt. Nach seinen Plänen soll der Erweiterungsbau etwa 420 000 Euro kosten. Nun soll ein Runder Tisch die Angelegenheit endgültig klären.

"Wir wollen ausloten, wie sich die Kosten doch noch begrenzen lassen", sagte Bürgermeistersprecher Konrad Wagner (Freie Wähler) aus Altomünster. Das Treffen soll am 17. November stattfinden.

Teilnehmen werden neben Wagner auch noch die Bürgermeister Hans Lingl (Freie Wähler) aus Röhrmoos, Simon Landmann (CSU) aus Bergkirchen und Heinz Eichinger (SPD) aus Vierkirchen sowie Silvia Gruber, Vorsitzende des Tierschutzvereins, die Kämmerer von Stadt und Landkreis Dachau, die Planer des Neubaus und ein Steuerberater.

Für Wagner ist die Marschrichtung klar: "Wir wollen den Katzenhausbau unterstützen. Das Tierheim braucht ihn dringend, aber er muss nicht 400 000 Euro kosten." In Zeiten knapper kommunalen Kassen sei ein solcher Betrag einfach nicht darstellbar. Zudem sei ein kleinerer und damit günstigerer Bau "auch schon eine Verbesserung für das Tierheim", wie Wagner betonte.

Der Tierschutzverein engagiert sich ehrenamtlich für das Tierheim in Dachau. Schon seit langem sammeln die Tierschützer Geld für das geplante Katzenhaus. Bisher ist so ein Betrag von 200 000 Euro zusammengekommen. Würde jede Kommune einen Euro pro Bürger bezahlen und der Landkreis sowie die Stadt Dachau den Betrag wie abgesprochen noch aufstocken, könnte ein Erweiterungsbau für 350 000 Euro finanziert werden.

Bisher hat sich lediglich die Gemeinde Hebertshausen gegen einen Zuschuss ausgesprochen. Die anderen Kommunen wollen erst über eine Förderung beraten, wenn die Finanzierung abschließend geklärt ist. Sogar Odelzhausen signalisierte Bereitschaft, sich zu beteiligen, obwohl die Gemeinde nicht mehr mit dem Tierheim in Dachau zusammenarbeitet.

Tierschutzvereins-Vorsitzende Gruber erklärte auf Nachfrage der SZ, dass sie nur wenige Möglichkeiten sehe, die Kosten weiter zu senken. "Das wird doch ohnehin kein Prunkbau", sagte sie. Dennoch sei sie froh, dass es ein weiteres Treffen mit den Bürgermeistern und Kämmerern gebe: "Ich hoffe auf ein gemeinsames Ergebnis." Unterdessen komme auf das Tierheim in Dachau ein weiteres Problem zu. Laut Gruber ist es von 2011 an nicht mehr erlaubt, Tiere gegen eine Spende abzugeben.

"Wir müssen fixe Preise verlangen, die wir dann voll versteuern müssen", sagte sie. Diese stünden noch nicht endgültig fest und sollen ihren Angaben zufolge auch nicht zu hoch angesetzt werden, "um die Vermittlungschancen der Tiere nicht zu mindern". Dennoch müsse sie für eine kastrierte Katze wohl um die 100 Euro verlangen. "Die Vorgabe kommt nicht von uns", betonte sie.

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