Als diesjähriges Motto für den Tag des offenen Denkmals am kommenden Sonntag, 8. September, hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz „Wahr-Zeichen – Zeugen der Geschichte“ gewählt – sie sind auch vielerorts in Dachau und im Landkreis zu finden. Am Sonntag öffnen dafür nicht nur Sakralbauten oder ein restauriertes Bauernhaus ihre Türen und bieten kostenlose Führungen an. Besucherinnen und Besucher können auch den sogenannten Kräutergarten besichtigen, der Teil der KZ-Gedenkstätte Dachau ist.
In der NS-Zeit hieß die bei KZ-Häftlingen besonders gefürchtete Plantage „Deutsche Versuchsanstalt für Ernährung und Verpflegung“. Führungen dauern 90 Minuten und finden um 9, 11.30 Uhr und 14 Uhr statt. Treffpunkt ist am Kräutergarten 4. Weitere Informationen gibt es bei Kerstin Cser und Monika Lücking vom Verein „Zum Beispiel Dachau e.V.“, erreichbar sind sie telefonisch unter 08131/94059 oder per E-Mail unter kerstin.cser@gmx.de.
Rundgang auf KZ-Ehrenfriedhof
Ein weiteres Mahnmal ist der KZ-Ehrenfriedhof auf der Etzenhausener Leiten (Leitenberg). Er macht auf würdevolle und dennoch eindringliche Art deutlich, wohin Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und Nazi-Terror schon einmal geführt haben. Der Rundgang mit Ilona Huber dauert von 14 bis 15.30 Uhr. Treffpunkt ist der Parkplatz am Leitenberg. Kontakt zu Ilona Huber von „Zum Beispiel Dachau e.V.“, telefonisch unter 0176/24920606 oder E-Mail ilona_huber@t-online.de.
Im Weiler Eichstock, der zu Markt Indersdorf gehört, wurde ein 1839 errichtetes bäuerliches Anwesen jahrelang restauriert. Das Besondere: Es gehörte ursprünglich einer mennonitischen Familie, das Bethaus und der Friedhof dieser Glaubensgemeinschaft sind nur wenige Schritte entfernt. Die heutigen Besitzer öffnen Hof und Erdgeschoss des Bauernhauses für interessierte Besucher von 13 bis 16 Uhr.
In Puchschlagen weist schon die Lage von St. Kastulus auf Singuläres hin: Das Gotteshaus ist mit seiner wechselvollen Vergangenheit und seiner ungewissen Zukunft ein prägnantes Beispiel für ansonsten verschlossene Kirchentüren. Die Kirche wird nur noch selten genutzt, für eine umfassende Renovierung ist aktuell kein Geld da. Am Tag des offenen Denkmals ist St. Kastulus von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Kirchenführerinnen geben dort Einblick in die geistliche und weltliche Geschichte des Sakralbaus.
In Machtenstein dreht sich fast alles um den gleichnamigen Meteoriten sowie dessen höchst seltsame Entdeckung und Erforschung. Meditative Momente können Besucherinnen und Besucher des Kirchleins „Unsere liebe Frau“ von 8 bis 18 Uhr erleben.
Im Pfarrverband Markt Indersdorf haben am Tag des offenen Denkmals alle Kirchen von 12 bis 18 Uhr geöffnet, dazu gehören die Klosterkirche Mariä Himmelfahrt in Kloster Indersdorf, die Marktkirche St. Bartholomäus in Markt Indersdorf, die Kirchen in Albersbach, St. Emmeram in Glonn, St. Michael in Langenpettenbach, St. Georg in Niederroth, St. Mauritius in Ottmarshart, St. Ottilia in Straßbach und St. Korbinian in Westerholzhausen. In der Wallfahrtskirche Ainhofen, die nur bis zum Außengitter geöffnet ist, findet um 16 Uhr eine öffentliche Führung statt.
Die romanische Basilika auf dem Petersberg ist von 8 bis 19 Uhr geöffnet. Sie ist ein echtes Kontrastprogramm zur sonst himmelwärts strebenden barocken Kirchenbaukunst im Landkreis. Die öffentliche Führung beginnt um 14.30 Uhr. Bodenständig geht es auch im Großberghofener Hutter-Museum im ehemaligen Expositurhaus von 1859 zu. Die abwechslungsreiche heimatgeschichtliche und archäologische Sammlung kann man von 14 Uhr bis 17 Uhr erkunden, weitere Infos unter www.huttermuseum.de.
Kaffee und Kuchen und Lichtinstallation in der Herz-Jesu-Kapelle
Lydia Thiel hat sich für die Herz-Jesu-Kapelle in Petershausen ein spezielles Programm ausgedacht. Das kleine Gotteshaus ist von 13 bis 20 Uhr geöffnet. Ab 15 Uhr gibt es dort Kaffee und Kuchen, um 17 und um 19 Uhr beginnen Kurzvorträge zur Geschichte der Kapelle, und ab 20 Uhr ist eine Lichtinstallation mit Musik geplant.
In Schönbrunn setzt sich der Förderverein Hofmarkkirche seit Jahren für das baufällige Gotteshaus in Schönbrunn ein und versucht das einst edle Bauwerk zu retten. Von 11 bis 15 Uhr beantworten die Vereinsmitglieder alle Fragen zu Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Kirche.
Ebenfalls geöffnet ist die Pfarrkirche St. Georg in Thalhausen (bei Altomünster), wie jeden Sonntag bis 18 Uhr. Ein Abstecher in die bereits zum Bistum Augsburg gehörende Gemeinde lohnt sich. Denn St. Georg ist ein Musterbeispiel für den historisierenden bau- und Ausstattungsstil der Neuromanik zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Zudem lockt die bekannte Weilachmühle mit ihrem Biergarten.
Frisch renoviert ist die Marienkapelle in Taxa (Odelzhausen), sie ist von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Für eine Rast empfiehlt sich danach das Vereinshaus in Sittenbach – ein echter Leuchtturm bürgerschaftlichen Engagements. Geöffnet ist es von 14 bis 17 Uhr. Für Kinder gibt es dort ein eigenes Rahmenprogramm.
Denkmalgeschützt und damit für eine Pause geradezu prädestiniert sind übrigens folgende Wirtshäuser im Landkreis: Wirtshaus am Erdweg, Freudenhaus in Kleinberghofen, Maierbräu in Altomünster, Gasthaus und Biergarten in Mariabrunn, „Zum Schulhaus“ in Unterweikertshofen und „Zum Bräu“ in Vierkirchen.