Tag der offenen Tür in Lansing:Sehnsucht nach der Idylle

Ergraute Herren kreischen die Namen der Schauspieler, Damen mittleren Alters schreiben Fanbriefe, kleine Mädchen himmeln die Darsteller an: Der Fantag der BR-Serie "Dahoam is Dahoam" kommt in allen Altersklassen an. 12.000 Besucher ließen sich das nicht entgehen.

Mirijam Trunk

"Das Dorf Lansing ist heute mal wieder um einige Bewohner größer geworden", schreit Moderator Roman Roell am Samstagmorgen beim Anblick der Menschenmasse im "Dahoam is Dahoam"-Filmdorf ins Mikrofon. Tatsächlich haben sich knapp 12 000 Besucher auf dem Set der beliebten BR-Daily eingefunden. Bei strahlendem Sonnenschein startete am Samstag der Fantag zum vierten Mal.

Tag der offenen Tür in Lansing: 12.000 Fans kamen zum Fantag der BR-Vorabendserie "Dahoam is Dahoam" in Dachau.

12.000 Fans kamen zum Fantag der BR-Vorabendserie "Dahoam is Dahoam" in Dachau. 

(Foto: www.joergensen.com)

Besucher aller Altersklassen strömten aus ganz Bayern und darüber hinaus in das Filmdorf "Lansing" in Dachau, wo die Erfolgsserie gedreht wird. "Die Sendung gefällt uns einfach allen super gut", meint Cora Martin aus Hausen bei Regensburg, "die ganze Familie ist heute mit dabei - Oma, Tante, Mama, Papa und natürlich die drei Kinder!" Kurz nach elf Uhr, etliche Besucher hatten sich teilweise schon um neun Uhr die besten Plätze gesichert, war es dann so weit: Zu Blasmusik und in Tracht marschierte das Team der BR-Sendung durch die jubelnde Menge und bahnte sich seinen Weg zur großen Bühne, die beim Maibaum in der Nähe der Kirche aufgebaut worden war.

Bei der Begrüßung setzten Darsteller und Moderator alles daran, die Besucher in die bayrische Idylle von "Dahoam is Dahoam" zu entführen. So begrüßte der Bürgermeister Lorenz Schattenhofer die klatschenden und zur Bühne drängelnden Fans mit den Worten: "Wenn wir auch in schweren, politischen und wirtschaftlichen Zeiten leben, so hat die große Krise Lansing noch nicht erreicht." Das einzige Problem, mit dem Lansing sich derzeit plagen muss, ist wohl - wie der eingefleischte Fan weiß - die Familienkrise der Peissingers.

Dann bat der Fernsehbürgermeister seinen "Dachauer Kollegen" Claus Weber auf die Bühne, der ihm als Gastgeschenk einen Bierkrug überreichte. Die Zuschauer wurden dann kurzerhand zu "Bayerns größtem Chor" ernannt und dazu aufgefordert, gemeinsam mit Moderator Roman Roell und dem familiär geplagten Mike Peissinger, alias Harry Blank, den Titelsong zum Besten zu geben. Die Fans bewiesen ihre Textsicherheit, sangen, grölten, klatschen und jubelten gemeinsam mit dem Team auf der Bühne.

Beflügelt von dem lauten Begrüßungsspektakel konnten die Besucher dann entweder an einer Stadtführung teilnehmen oder auf Autogrammjagd gehen. Auf der Bühne sollten die Proben zur Sendung "Auf geht's", moderiert von Heike Götz und Volker Heißmann, stattfinden. Verschiedene Musik-Acts, wie die Band STS, Teresa Rizos oder Claudia Koreck, probten für die Aufzeichnung am frühen Abend. Stephan Zeitler aus Bayreuth freute sich: "Ein Hauptgrund, warum wir heute hier sind, ist der Auftritt von STS." Die meisten Besucher jedoch wollten einmal einen Blick hinter die Kulissen werfen und das Filmdorf hautnah erleben, ob in der Apotheke des "Bambergers" oder am Zapfhahn der Tankstelle vor Peissingers Autowerkstatt.

"Jeden Abend schauen wir die Sendung an", sagt Claudia Zeitler aus Bayreuth, "und wenn wir sie mal verpassen, dann gibt es ja zum Glück einen Videorekorder." So waren die Führungen durch die Studios für die meisten Besucher überflüssig. Sie kannten sich auch so bestens im Set aus, ob in Trixis Kosmetikstudio, Vronis Zimmer, oder der "Bamberger WG". Dennoch war der eine oder andere Besucher überrascht von den aufwendigen Filmkulissen. "Ich finde es gigantisch, dass im TV der Eindruck entsteht, als wäre das alles echt", sagt Bernd von Hoffmann aus München. "Das ist wirklich gut gemacht!"

Das Konzept kommt an

Doch nicht nur die Fans waren angetan von dem Ausflug in TV-Dorf "Auch für uns ist das hier eine tolle Erfahrung", sagt Bernhard Ulrich, alias Hubert Kirchleitern. "Das ist eine Bestätigung - man merkt, dass man gut ist und dass die Sendung gut ankommt", findet Wilhelm Manske, der den Joseph Brunner spielt. Im Laufe des Fantags konnten die Besucher zum Beispiel "Geschichten aus Lansing" von den Machern der Serie erfahren oder zusehen, wie die Lansinger Liebespaare und der Lansinger Nachwuchs dem Moderator Roman Roell auf der Bühne Rede und Antwort standen.

Um 18.15 Uhr begann dann die Aufzeichnung "Auf geht's nach Lansing" mit den Stars Claudia Koreck, STS und vielen anderen Musik-Acts. Wer den Fantag in Lansing verpasst hat, kann die Sendung "Auf geht's" am 9. September um 21.15 Uhr im Bayrischen Fernsehen sehen.

Der "Dahoam is Dahoam"-Fantag beweist, welch außergewöhnliche Wirkung die "Bayrische Daily" auf Besucher aller Altersklassen hat. Ergraute Herren kreischen die Namen der Schauspieler, Damen mittleren Alters schreiben Fanbriefe und kleine Mädchen himmeln die Darsteller an, als wären sie Popstars. Die bayrische Idylle, die in der Sendung gezeigt wird, wird auch am Fantag konsequent aufrechterhalten - schon alleine dadurch, dass alle Darsteller durchgehend in ihren Rollen bleiben.

Das Konzept kommt an, denn am Ende des Tages bilanziert Pressesprecherin Christine Strohm: "Es war ein unglaubliches Fest für alle Beteiligten. Glückliche Gesichter bei den Besuchern und auch die Schauspieler haben einen neuen Endorphinschub bekommen." So lautete ihr Fazit eines sonnigen Fantags-Wahnsinns in Lansing, wo Jugendliche zu Volksmusikfans und ältere Männer zu leidenschaftlichen Autogrammjägern werden.

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