SZ-Adventskalender:Zuhause auf Zeit

Dank großzügiger Spenden von SZ-Lesern kann das Mutter-Kind-Heim im ehemaligen Schloss Deutenhofen um- und ausgebaut werden. Acht junge Mütter finden dort qualifizierte Unterstützung für ein selbständiges Leben

Von Petra Schafflik, Hebertshausen/Deutenhofen

Von der frisch geweißelten Wand lachen bunte Comic-Figuren, ein großzügiges Garderoben-Regal bietet Platz für Gummistiefel, Matschhosen und Sonnen-Käppis: Wo bisher ein dunkler Flur vom Hintereingang hereinführte in das ehemalige Schloss Deutenhofen, strahlt jetzt in hellen Farben ein praktisch-kindgerechter Eingangsbereich. Gleich daneben liegen zwei ehemalige Lagerräume, die aufgemöbelt wurden als Depot für Kinderwagen und Bobby-Cars. Wenn nun die junge Bewohnerinnen mit ihren Sprösslingen vom weitläufigen Garten und Spielgelände hereinkommen ins Mutter-Kind-Heim, das vom Verein Haus des Lebens als Träger organisiert wird, können sie den Kinderwagen parken, die Kleinen im Untergeschoss umziehen, bevor es dann gemeinsam hinaufgeht in den Wohnbereich. Finanziert wurde dieser Umbau wie auch der Ausbau eines zusätzlichen Wohnappartements mit Spenden des SZ-Adventskalenders.

Haus des Lebens

Beim Sommerfest werden die neuen Räume präsentiert.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

"Wir freuen uns über diese Unterstützung", sagt Vereinsvorsitzende Anja von der Fecht, die beim Sommerfest der Einrichtung durch die frisch renovierten Räume führt. Für Sonderausgaben wie Umbau- und Sanierungsarbeiten in dem alten Schlossbau gibt es kein Budget im laufenden Betrieb der Einrichtung, in der aktuell acht junge Frauen mit ihren neun Kindern ein Zuhause auf Zeit gefunden haben. "Ohne Spenden würde der Ausbau nicht gehen."

Haus des Lebens

Anja von der Fecht, die Vorsitzende des Trägervereins Haus des Lebens, ist dankbar für die Unterstützung.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

Und saniert, renoviert und umgebaut wurde einiges, bis das Raumpotenzial im ehemaligen Schloss für junge Mütter in Not nutzbar wurde. Seit das Haus im November 2016 eröffnet hat, leben hier nun junge Frauen, die Unterstützung benötigen auf dem Weg in ein selbständiges Leben mit ihren Kindern. Die Bewohner leben in großzügigen Zimmern im Obergeschoss, der Haushalt im Wohnbereich wird gemeinsam geführt mit fachlicher Unterstützung und pädagogischer Betreuung von einem Team mit drei Erzieherinnen, zwei Sozialpädagoginnen und einer Hauswirtschafterin. Ziel ist, dass die jungen Frauen eine stabile Beziehung aufbauen zu ihrem Kind, für sich selbst eine berufliche Perspektive entwickeln und fit werden für den Alltag als alleinerziehende Mutter.

Neben den normalen Wohnräumen gibt es zwei Appartements mit Bad und Küchenzeile im Haus, eines davon gerade mit den Spenden der SZ-Leser ausgebaut. In diese autarken Kleinwohnungen ziehen junge Frauen um, die sich langsam vorbereiten für den Sprung in die Selbständigkeit. Im Appartement lässt sich das Leben auf eigenen Beinen trainieren und für den Fall der Fälle ist die Unterstützung des Teams jederzeit abrufbar. Ein abgestuftes Konzept, das geschätzt wird.

Das Haus mit aktuell acht Plätzen ist voll belegt. Der Verein plant deshalb, früher als separate Wohnung genutzte Räume im oberen Stockwerk noch umzubauen. Dort könnten dann weitere drei junge Mütter mit ihren Kindern leben.

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