SZ-Adventskalender:Schicksalsschläge einer Familie

Zuerst verliert die Mutter wegen einer anhaltenden Erkrankung ihren Job, dann wird dem Vater schuldlos gekündigt. Jetzt haben sie nicht einmal mehr kleine Weihnachtsgeschenke für ihre Kinder kaufen können

Von Petra Schafflik, Dachau

Noch wenige Tage bis Weihnachten, doch Gabi H. (alle Namen geändert) weiß nicht, wie sie ihren sechs Kindern ein Geschenk unter den Christbaum legen soll. "Wenigstens eine kleine Überraschung für den Jüngsten wäre schön, er glaubt noch ans Christkind." Doch gleich mehrere Schicksalsschläge haben die Familie in den vergangene Wochen ereilt, das Bankkonto ist leer. Nicht einmal den Heizöltank können sie auffüllen lassen. Zwar haben Stefan und Gabi, beide um die 50, schon einige Höhen und Tiefen im Leben gemeinsam gemeistert. "Wir lassen den Kopf nie hängen, haben uns immer wieder aufgerappelt." Doch jetzt gerät selbst diese tatkräftige Familie an ihre Grenzen. "Wie wissen die nächsten Wochen nicht, wie wir über die Runden kommen sollen."

Dabei schien es gerade aufwärts zu gehen. Die sechsfache Mutter ist seit einigen Jahren gesundheitlich angeschlagen, leidet an einem schwachen Bauchgewebe, musste schon 34 Operationen über sich ergehen lassen. Immer wieder gab es Rückschläge, "drei Kliniken habe ich schon durch, die Ärzte sind ratlos". Die Erkrankung belastet die tatkräftige Mutter sehr, raubt ihr die Kräfte, zwingt sie zu vielen Ruhepausen. "Schon der normale Haushalt ist mir zu viel, ich kann nichts heben oder tragen." In Folge der langwierigen Erkrankung hat Gabi H. ihre Arbeitsstelle im Büro und damit ihr Einkommen verloren. "Weil diese unkalkulierbare Krankheit mit den vielen Ausfallzeiten kein Arbeitgeber mitmacht", sagt sie. Nun aber geht es seit einigen Monaten aufwärts, sie fühlt sich gut, die Operation im vorigen Sommer könnte die letzte gewesen sein.

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Doch gerade als die Zuversicht wächst, erhält Vater Stefan die Kündigung. Weil die Firma, bei der er per Werkvertrag beschäftigt war, selbst vom Kunden den Auftrag verlor, wurde das gesamte Team entlassen. Und zwar fristlos, weil wohl ein Kollege Mist gebaut hatte, wie Stefan H. erzählt. Rasch braucht der Familienvater jetzt eine neue Arbeit, 20 Bewerbungen sind schon raus. "Aber kurz vor Weihnachten stellt doch niemand ein." Und Arbeitslosengeld erhält Stefan H. wegen der fristlosen Kündigung nicht, da gilt eine dreimonatige Sperre. "Mich trifft keine Schuld, aber da ist nichts zu machen." Doch drei Monate ohne Lohn zu überbrücken, das ist leicht gesagt. Die achtköpfige Familie kam immer ohne staatliche Unterstützung aus, doch große Rücklagen gibt es nicht. Sie leben in einem alten Haus. "Im Januar kommt dann auch noch die Versicherung fürs Auto, wir wissen nicht woher wir das Geld nehmen sollen." Auch der Heizöltank ist fast leer, jetzt zu Winteranfang.

Und dann stand kürzlich noch Kater Sammy ungewöhnlich ruhig vor der Tür. Ob er von einem Auto angefahren wurde - darüber kann die Familie nur rätseln. Der Tierarzt diagnostizierte einen Zwerchfellbruch, nur eine Notoperation konnte das Tier retten. Die älteste Tochter, die als Auszubildende schon ein kleines Lehrlingsgehalt bezieht, hat für die Klinikkosten ihren Dispo ausgereizt. "Aber wir konnten den von den Kindern heiß geliebten Sammy doch nicht einschläfern. Das hätten wir nie übers Herz gebracht", sagt Gabi H.

Aber jetzt weiß die Familie nicht, wie es weitergehen soll. Der SZ-Adventskalender möchte Familie H. helfen, damit sie Heizöl kaufen und jedem Kind eine Kleinigkeit unter den Christbaum legen kann.

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