SZ-Adventskalender:Oft fehlt es am Nötigsten

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Der SZ-Adventskalender konnte dank der Großzügigkeit der Leser auch mit der Aktion in diesem Winter viele bedürftige Menschen im Landkreis Dachau unterstützen

Von Petra Schafflik

Obdachloser in einer Straßenecke auf dem Boden. (Symbolbild) (Foto: dpa)

Die Hilfsbereitschaft der SZ-Leser im Landkreis ist wieder enorm gewesen. Daher kann der Adventskalender für gute Werke auch mit der Aktion 2013/14 wieder unbürokratische, rasche Hilfe leisten, wo sie dringend gebraucht wird. Und das ist vielfach in unserer unmittelbaren Nachbarschaft. Allein im Landkreis Dachau sind vom SZ-Hilfswerk bis vergangene Woche knapp 50 000 Euro aus Spendengeldern ausgeschüttet worden. 12 000 Euro davon sind an Landkreisbürger für Einzelfallhilfe in besonders dringenden Fällen überwiesen worden. Mit den von den SZ-Lesern gespendeten Geldern werden darüber hinaus Vereine und Projekte unterstützt. Allerdings sind diese Beträge nur eine erste, vorläufige Zwischenbilanz. Noch immer stellen Verbänden und Institutionen Anträge für Projekte. Zudem wird vom Adventskalender weiterhin das ganze Jahr über schnelle Hilfe geleistet für Menschen, die in akute Notlagen geraten sind.

Deutlich wird, dass die individuelle Not auch im Landkreis wächst. Den SZ-Adventskalender erreichen mehr und mehr Anfragen nach Einzelfallhilfen aus dem Umland. Oft braucht es dabei nur wenig, um Menschen aus einer bedrückenden Lage zu befreien. Vielfach geht es um Unterstützung für einfache Dinge des Haushalts: Eine Brille für eine junge Frau, die gerade erst als Flüchtling aus einem Bürgerkriegsland gekommen ist. Eine warme Winterjacke für die Seniorin, bei der die Rente nicht für das Nötigste reicht. Ein paar Eimer Wandfarbe für die alleinerziehende Mutter, der das Geld für die notwendige Wohnungsrenovierung fehlt. Die Grabgebühr für die letzte Ruhestätte der Eltern, die sich ein Senior von seiner kleinen Rente nicht leisten kann. Der Zahnersatz, den ein von Jahrzehnten schwerer Arbeit ausgemergelter Frührentner nicht bezahlen kann. Oder ein neuer Kühlschrank für den Vater, der nach dem Tod seiner Frau allein drei traumatisierte Kinder groß zieht. Und der gerührt ist, "dass es Menschen gibt, die in unserer schnelllebigen Zeit auch an andere denken."

Mit den verbliebenen, bisher nicht ausbezahlten Spendengeldern hilft der Adventskalender das ganze Jahr über weiterhin Menschen, die durch Krankheit, Arbeitslosigkeit oder auf andere Weise in Not geraten sind. Vermittelt wird diese Hilfe meist über Beratungsstellen und auch Sozialbehörden, die mit Anfragen auf den SZ-Adventskalender zukommen. Darüber hinaus unterstützt das Hilfswerk verschiedene Einrichtungen im Landkreis. Dazu zählt das Dachauer Frauenhaus, das auch in diesem Jahr mit Spendengeldern Frauen in akuten Notlagen eine erste Soforthilfe zahlen konnte. Weil es oft an allem fehlt, wenn bedrohte Frauen mit ihren Kindern aus der eigenen Wohnung flüchten müssen, wurden Bekleidungs- und Lebensmittelzuschüsse ausbezahlt und Lernmaterial für die Kinder finanziert. Auch die Dachauer Tafel, die arme Landkreisbürger mit kostenlosen Lebensmitteln versorgt, erhält jährlich einen Betrag aus dem Hilfsfonds. Genauso wie der Arbeitskreis Asyl, der sich seit vielen Jahren engagiert um die Flüchtlinge im Landkreis kümmert.

Möglich wurde der in diesem Jahr erneut enorme Erfolg der Hilfsaktion einzig durch die Großzügigkeit der SZ-Leser, darunter langjährige treue Freunde des Adventskalenders, ebenso viele Einzelspender, Firmen, Schulen und Vereine. Zu den jüngsten Unterstützern im Landkreis zählen wohl die Mädchen und Jungen der Grundschule-Süd. Die Schüler läuten traditionell die Weihnachtszeit mit einem Adventsansingen ein, genauso traditionell spenden sie den Erlös der Veranstaltung alljährlich dem SZ-Adventskalender. Mit der finanziellen Unterstützung der Volksbank-Raiffeisenbank Dachau kommt ebenfalls seit vielen Jahren ein stattlicher Betrag beim traditionellen Benefizkonzert für den Adventskalender zusammen.

© SZ vom 22.03.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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