SZ-Adventskalender in Dachau:Auszug aus der Notunterkunft

So können Sie spenden

"Adventskalender für gute Werke der Süddeutschen Zeitung e.V."

Sparkasse Dachau

IBAN: DE95 7005 1540 0000 9073 03

BIC: BYLADEM1DAH

Volksbank Raiffeisenbank Dachau

IBAN: DE69 7009 1500 0000 0450 55

BIC: GENODEF1DCA

www.sz-adventskalender.de

www.facebook.com/szadventskalender

Sabrina M. und ihre kleine Tochter bekommen nach Jahren eine Sozialwohnung - aber es fehlt ihnen an Geld für Möbel

Von Petra Schafflik, Dachau

Einen Stuhl kann Sabrina M. nicht anbieten, die Sitzfläche ist durchgebrochen, das will sie niemandem zumuten. Überhaupt ist es der alleinerziehenden Mutter unangenehm, das abgewohnte möblierte Zimmer einem Fremden zu zeigen. Dabei ist diese Unterkunft nun schon seit beinahe zwei Jahren notgedrungen das Zuhause der jungen Frau und ihrer kleine Tochter. "Man gewöhnt sich an alles", sagt sie schicksalsergeben. Der kleine Raum wird fast erdrückt von einem mit Kleidung vollgepackten Schrank, dem die Türen fehlen. Über das Bett hat sie ordentlich die Decke straff gezogen, darunter stapeln sich Spiele und Malutensilien der kleinen Laura.

Immerhin ist es warm, im vorigen Winter sei zwei Wochen die Heizung ausgefallen. Nur allzu gerne würde Sabrina M. dieser Wohnung und der deprimierenden Umgebung entfliehen. Die junge Frau setzt all ihre Hoffnung darauf, bald eine Sozialwohnung beziehen zu dürfen. "Ich muss dringend hier raus, schon für meine Tochter."

Vieles ist nicht gut gelaufen in ihrem Leben, erzählt die zierliche Frau. Schon früh verstarb die Mutter, sie wuchs im Heim auf. Einen Schulabschluss hat Sabrina M. nicht gemacht, eine Berufsausbildung abgebrochen. "Nichts habe ich zu Ende gebracht, ich hatte Flausen im Kopf." Dann kam Laura zur Welt und sie zog mit der Kleinen in ein Mutter-Kind-Heim, fand eine Heimat auf Zeit. Doch spätestens wenn die Kinder sechs Jahre alt sind, müssen Bewohner diese betreuten Einrichtungen verlassen.

Sabrina wollte also weg, doch eine Wohnung war nicht zu finden. "Da war klar, dass ich in einer Notunterkunft lande." Nun lebt sie mit ihrer Kleinen in einem tristen Zimmer, durchs Fenster fällt jetzt im Winter nur ein trüber Schein. Laura wird in einer Tagesstätte gut betreut, die Mutter arbeitet in einem Ein-Euro-Job, um wieder Anschluss zu finden an ein Arbeitsleben. Doch die Nachmittage ziehen sich, der Weg zum nächsten Spielplatz ist gerade im Winter viel zu weit. Also bleiben Mutter und Kind im Zimmer, beschäftigen sich mit einem Brettspiel, oder Laura malt ein wenig, bevor es Zeit ist zum Abendessen und Schlafen gehen. So vergehen die Tage.

Umso mehr hofft Sabrina M. darauf, diese Notunterkunft bald verlassen zu können. Auf der Warteliste für eine Sozialwohnung ist sie inzwischen weit nach oben gerückt. Bald, da ist sie fest überzeugt, bald wird es klappen. Ein eigenes Dach über dem Kopf, wo sie Bad und WC nicht mit wildfremden Leuten teilen muss, wo es eine richtige Küche gibt und ein Zimmer für die kleine Laura. Ein Traum, der ihr auch ein wenig Angst macht. Nicht wegen des Umzugs, der wird rasch erledigt sein, denn Mutter und Tochter besitzen nur ihre Kleidung und Lauras Schul- und Spielsachen.

Doch genau das bereitet Sabrina M. große Sorgen: Bett, Tisch, Stühle, Schrank - alle Möbel wird sie irgendwie beschaffen müssen. Weil dafür die Mittel fehlen, wird der SZ-Adventskalender Sabrina M. und Laura unterstützen, sobald eine Wohnungszusage da ist. Bis es soweit ist, würde die junge Frau mit ihrer Tochter gerne gelegentlich für ein paar Stunden ihrem Alltag entfliehen, doch selbst kleine Extras sind im knappen Familienbudget einfach nicht drin.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: