Systemausfall:Notfall im Krankenhaus

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Hardware-Fehler legt Helios-Amper-Klinikum lahm

Ein Hardware-Problem hat in der Nacht auf Dienstag die Computer im Dachauer Helios-Amper-Klinikum lahmgelegt. Von 2.15 Uhr nachts bis 9.35 Uhr am Dienstagmorgen ging so gut wie nichts mehr in der digitalen Verwaltung des Krankenhauses. Man habe das System auf umständlicheres Papier umstellen müssen, was aber reibungslos gelaufen sei, so Kliniksprecherin Pia Ott. Der Betrieb in der Notaufnahme in den Kliniken Dachau und Indersdorf sei gleichwohl nur eingeschränkt weitergelaufen. "Die Notfallversorgung mit Rettungswagen wurde für diesen Zeitraum bei der Integrierten Leitstelle Fürstenfeldbruck, die für die Abwicklung der Einsätze des Rettungsdienstes in vier Landkreisen zuständig ist, für beide Kliniken abgesagt." Patienten, die eigenständig in der Notaufnahme erschienen, seien behandelt worden. Von sieben Uhr morgens an hätten sich IT-Spezialisten an die Behebung des Problems gemacht, um neun Uhr habe das Helios-Amper-Klinikum wieder reibungslos arbeiten können. Ott betont, dass die Panne keinesfalls mit dem Computerproblem in der benachbarten Fürstenfeldbrucker Kreisklinik vergleichbar sei. "Wir hatten keinen Virus, es gab keine Probleme mit der Software."

In Fürstenfeldbruck hatte vorige Woche ein Virus, der vermutlich zum Ausspähen von Pin-Nummern bei Bankgeschäften gedacht ist, das Computersystem der Kreisklinik infiziert. Das Haus musste sich daraufhin für mehrere Tage von der Integrierten Leitstelle in Fürstenfeldbruck abmelden, die auch für die Kliniken in Dachau, Starnberg und Landsberg zuständig ist. Notfälle mussten in die umliegenden Krankenhäuser gebracht werden, was in der Dachauer Helios-Amper-Klinik zu einem Anstieg der Patienten geführt hatte.

Auch in Fürstenfeldbruck musste das Personal arbeiten wie in der vordigitalen Zeit. Experten kümmern sich nun darum, alle Rechner in der Klinik wieder neu aufzusetzen. Wann das Haus wieder im Normalbetrieb arbeiten kann, steht derzeit noch nicht fest. Patienten seien zu keinem Zeitpunkt gefährdet gewesen, heißt es von der Klinikleitung. Es konnte operiert werden, das Labor habe funktioniert, auch hätten Medikamente und Blutkonserven zur Verfügung gestanden.

© SZ vom 21.11.2018 / baz, ihr, kmp - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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