Süddeutsche Zeitung

Stickoxide in der Luft:CSU fordert nun auch Messungen

Fraktion will Schadstoffbelastung auf Dachaus Straßen prüfen lassen

Die CSU-Stadtratsfraktion fordert nun auch offizielle Luftschadstoffmessungen für Dachau. Nachdem der Bund Naturschutz (BN) gemeinsam mit dem Verkehrsclub Deutschland (VCD), dem Allgemeinen Deutscher Fahrradclub (ADFC), dem Bündnis für Dachau und den Grünen selbständig Messungen durchgeführt hat, ist auch die CSU auf das Thema aufmerksam geworden. Über fünf Wochen hatten der BN und seine Mitstreiter an 15 Stellen im Stadtgebiet mit sogenannten Passivsammlern die Luft auf Schadstoffe geprüft. In der Mittermayerstraße und an der Kreuzung der Brucker Straße mit der Ludwig-Dill-Straße wurde der für die Gesundheit als kritisch erachtete Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter deutlich überschritten. Das sind Werte auf dem Niveau der Verdi- und Brudermühlstraße in München. Die Weltgesundheitsorganisation WHO und das Bundesumweltamt empfehlen einen Jahresmittelwert von 20 Mikrogramm pro Kubikmeter. An allen 15 Messstellen in Dachau lag der Wert über dieser Empfehlung. Der bereits als kritische erachtete Grenzwert von 30 Mikrogramm wurde an elf Punkten erreicht oder überschritten. Der Bund Naturschutz und seine Mitstreiter hatten bereits mit Veröffentlichung der Ergebnisse Ende Januar die Stadt aufgefordert, amtliche Messungen vom Landesamt für Umweltschutz vornehmen zu lassen. Ende Februar erklärte Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD), die Stadt habe bereits Kontakt mit dem Landesamt für Umweltschutz aufgenommen. Dasselbe fordert die CSU nun noch einmal in einem Stadtratsantrag Ende März. Derzeit scheint sich die Fraktion mit Auskünften des Oberbürgermeisters nicht zufrieden geben zu wollen. So stellte sie auch einen Antrag auf fachmännische Untersuchung der Kreuzung Alte Römer-/Schleißheimer Straße in Dachau Ost, nach dem Hartmann bereits erklärt hatte, dass eine solche Untersuchung zur Verbesserung des Verkehrsflusses bereits in Auftrag gegeben ist. Gegen ein Dieselfahrverbot sprach sich die CSU bereits aus.

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Quelle:
SZ vom 27.03.2018 / vgr
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