"Ich bin überwältigt von dem Ergebnis", sagte Josef Baumgartner unmittelbar nach der Bekanntgabe des Wahlergebnisses durch den noch amtierenden Schwabhausener Bürgermeister Josef Mederer (CSU). Baumgartner (Freie Wähler) gewann die Bürgermeisterwahl mit 61,08 Prozent der abgegebenen Stimmen deutlich gegen Hildegard Schuster, die Kandidatin der Unabhängigen Bürgervereinigung, die lediglich 38,02 Prozent der Stimmen bekam.
Der neue Bürgermeister Josef Baumgartner (rechts) und der noch amtierende Josef Mederer.
(Foto: DAH)Der Wahlsieger zeigte sich erfreut, "dass das Ergebnis so eindeutig ausgefallen ist: Das ist eine Basis, auf der man mit der Arbeit aufbauen kann".
Aus dem bayerischen Landtag war die Abgeordnete Eva Gottstein herbeigeeilt, die den Landkreis Dachau für die Freien Wähler betreut. Triumphierend rief sie in die Menge vor dem großen Bildschirm im Schwabhausener Rathaus: "Ich bin natürlich da, wenn wir in Bayern einen Bürgermeister mehr bekommen."
Michael Reindl, Bürgermeister in Erdweg und Sprecher der Kreistagsfraktion der Freien Wähler, sah seine Gruppierung in der Kreispolitik gestärkt. Denn unabhängig von Schusters Niederlage hat die CSU einen maßgeblichen Posten im Landkreis verloren. Ihre Kandidatin Jeanette Schaberl hatte im ersten Durchgang am 9. Oktober knapp 24 Prozent erzielt.
Hildegard Schuster, die einen höchst intensiven Wahlkampf mit unzähligen Hausbesuchen geführt hatte, beobachtete die Bekanntgabe der einzelnen Ergebnisse aus den Wahllokalen auf dem Bildschirm regungslos. Es fiel ihr sichtlich schwer, die Niederlage zu kommentieren. "Das Ergebnis ist deutlich." Es handle sich um "eine demokratische Entscheidung - und die ist zu akzeptieren". Auf die Frage, ob und welche Konsequenzen sie ziehen werde, sagte sie: "Diese Frage kann ich noch nicht beantworten." Auch die nicht, ob sie in drei Jahren wieder als Gemeinderätin kandidieren werde.
Ganz wesentlich zum Wahlsieg von Josef Baumgartner haben die Wähler in Arnbach beigetragen: Hier hat er mit 76,21 Prozent sein bestes Ergebnis erzielt. Dabei dürfte sicherlich die Tatsache eine Rolle gespielt haben, dass der Bürgerblock Arnbach seit Jahren eine Fraktionsgemeinschaft mit den Freien Wählern bildet. In Rumeltshausen/Stetten, wo die im ersten Wahlgang unterlegene CSU-Kandidatin Jeanette Schaberl wohnt, hat der Wahlsieger mit 69,09 Prozent und in Puchschlagen mit 66,88 Prozent gepunktet. Ebenso in zwei von drei Wahllokalen im Ort Schwabhausen, wo er auf 58,6 und 57,68 Prozent der abgegebenen Stimmen kam. Lediglich im dritten Wahlbezirk lieferte er sich mit Hildegard Schuster ein knappes Rennen mit 50,39 Prozent der Wählerstimmen.
Die Briefwähler dagegen haben sich mit 60,7 Prozent im ersten und mit 59,11 Prozent in einem zweiten Bezirk klar für Baumgartner entschieden. Hildegard Schuster hat ihrerseits ihr bestes Ergebnis in Oberroth geschafft, wo sie immerhin 45,48 Prozent bekam. An der Stichwahl beteiligten sich 60,47 Prozent der Bürger. Beim ersten Wahlgang am 9. Oktober waren es 67,78 Prozent gewesen.
Schuster hatte den Wählern versprochen, im Falle eines Wahlsiegs Bürgermeister- und Gemeinderatswahlen wieder zusammenzuführen und damit den Weg für eine Neuwahl des Bürgermeisters nach nur drei Jahren frei zu machen. Josef Baumgartner sagte dazu: "Das lasse ich ganz offen". Auch über seine Pläne, welche Projekte er in der Gemeinde als erstes anpacken möchte, macht er keine Aussagen: Darüber wolle er derzeit noch nicht sprechen, das sei "alles noch nicht so konkret". Erst gehe es darum, "sich ins ganze System hineinzufinden".