Die Ära der Zeitzeugen geht zu Ende: Der 94-jährige rumänische Jude Ernest Gross, der hundertjährige Franzose Jean Villeret, der 94-jährige Pole Witold Scibak - in nur zwei Monaten, im November und Dezember des vergangenen Jahres, veröffentlichte die KZ-Gedenkstätte Dachau Nachrufe auf gleich drei Shoah-Überlebende. Das authentische Zeugnis dieser Menschen wird - darüber sind sich Historiker und Gedenkstättenpädagogen weitgehend einig - durch nichts zu ersetzen sein.
Erinnerungskultur:Steinerne Zeitzeugen des Verbrechens
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Wenn es keine menschlichen Zeugen der nationalsozialistischen Gräueltaten mehr gibt, werden die Original-Gebäude noch wichtiger. In der KZ-Gedenkstätte Dachau weiß man das. Doch die Sanierung und der Erhalt kosten Millionen.
Von Helmut Zeller, Dachau

KZ-Gedenkstätte Dachau:"Es ist ganz schön runtergerockt hier"
Eine Million Besucher im Jahr hinterlassen Spuren an der KZ-Gedenkstätte Dachau, die Anlage müsste dringend saniert werden. Asbest in den Wänden, defekte Audio-Stationen und ein jüngst eingeweihtes und wieder geschlossenes Tastmodell mit hakeliger Mechanik - Rundgang über einen bröselnden Gedenkort.
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