Statistik:Weniger Verkehr, mehr Verkehrstote

Insgesamt zehn Menschen starben 2020 auf den Straßen im Landkreis Dachau

Dass 2020 kein normales Jahr gewesen ist, verdeutlicht auch ein Blick in die Verkehrsstatistik. Entgegen dem Trend der vergangenen Jahre hat die Verkehrsbelastung im Corona-Jahr im Landkreis abgenommen. Die Statistik der Verkehrsabteilung der Polizeiinspektion Dachau zeigt für das Jahr 2020 einen starken Rückgang von minus 14 Prozent der Gesamtzahl der Verkehrsunfälle.

Allerdings gingen die Zahlen nicht in allen Bereichen zurück. So kam es etwa zu ebenso vielen Fahrradunfällen, bei der Zahl der Verkehrstoten gibt es sogar eine Steigerung zum Vorjahr. Die Anzahl der Personen, die auf den Straßen im Landkreis Dachau ihr Leben ließen, ist auf den traurigen Wert von zehn Personen angestiegen, 2019 waren es lediglich vier Personen. Die folgenschweren Unfälle ereigneten sich größtenteils außerorts.

Unfälle, bei denen sich Personen verletzten, sind laut der Statistik um zwölf Prozent zurückgegangen, jedoch nicht im Fuß- und Radverkehr. Verletzte Fußgänger und Fahrradfahrer bilden demnach mehr als 30 Prozent der Gesamtverletzten, denn Unfälle mit sogenannten schwachen Verkehrsteilnehmern endeten zum Teil mit schweren Verletzungen.

Diese Entwicklung lässt sich auch im Unfallbild nachvollziehen. Während die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle einbrach, gab es keinen nennenswerten Rückgang der Unfallzahlen mit Fußgängern und Radfahrern: 182 Unfälle mit Fahrradfahrern wurden verzeichnet, allerdings verlief davon keiner tödlich. 30 Personen verletzten sich jedoch schwer und 147 Personen leicht. Bei 102 dieser Unfälle war der Fahrradfahrer Alleinverursacher, bei Unfällen mit mehreren Beteiligten war in 36 Prozent der Fälle der Fahrradfahrer Hauptverursacher. Zudem verzeichnete die Dachauer Polizei 41 Verkehrsunfälle mit Fußgängern, zwei Passanten wurden tödlich verletzt. In acht Fällen wurden die Fußgänger schwer verletzt, in 32 Fällen leicht.

Eine neue Gefahr geht von Pedelecs aus: Mehr als doppel so viele Unfälle wie im Vorjahr verzeichneten die Beamten 2020 mit den elektrisch betriebenen Fahrrädern. Insgesamt wurden 22 Verkehrsunfälle mit Pedelecs polizeilich registriert, 17 davon innerorts, fünf außerorts. Vier Personen verletzten sich bei einem Unfall mit einem Pedelec schwer, weitere 21 verletzten sich leicht. Auffällig sei, so heißt es in einer Pressemitteilung, dass die Personengruppe der über 50 Jährigen überproportional vertreten sei. Bei Pedelec-Unfällen mit mehr als einem Beteiligten war der Pedelec-Fahrer bei der Hälft der Fälle Hauptverursacher. Neben den Pedelecs sind seit dem Sommer 2019 auch E-Scooter unterwegs: 2020 ereignete sich im Landkreis Dachau ein polizeilich gemeldeter Unfall mit einem dieser Roller. Ein 31-jähriger Mann fuhr verbotswidrig mit seinem E-Scooter auf einem Fußgängerweg in falscher Fahrtrichtung. An einer Einmündung kollidierte der Scooter-Fahrer mit einem abbiegenden Pkw und verletzte sich hierbei leicht.

Um Unfälle zu vermeiden, empfiehlt die Verkehrsabteilung der Dachauer Polizei vor allem Fahrrad- und Pedelecfahrern das Tragen eines Helmes und an unübersichtlichen Stellen wie Einmündungen langsam zu fahren.

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