Städtepartnerschaft:Kulturbus ist angekommen

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Italienisches Flair: Die Dachauer, die mit dem Kulturbus der Stadt nach Fondi reisten, besichtigten am Samstag gleich mal die Partnerstadt. (Foto: Niels Jörgensen)

Dachauer eröffnen in der Partnerstadt Fondi eine Ausstellung

Morgens um fünf ist die Welt noch gar nicht in Ordnung, und so bringen auch viele ihre Augen nicht so recht auf. Jeder sucht sich eine möglichst bequeme Schlafposition in den Bussitzen, um die nächsten Stunden dem Reiseziel entgegen zu dämmern. Der Kulturbus der Stadt Dachau ist auf der Fahrt in die italienische Partnerstadt Fondi. Die Künstler an Bord sind auf dem Weg zu einer Premiere: Zum ersten Mal wird die Künstlervereinigung Dachau (KVD) in zwei Schlössern gleichzeitig ausstellen - im Dachauer Schloss die Arbeiten vieler KVD-Mitglieder und ihrer Gäste und am Sonntagabend im Castello di Fondi Werke Dachauer Künstler, eine Burgausstellung sozusagen.

Deshalb ist auch ein großer Teil des Gepäckraums im Bus für die Kunst reserviert. Sorgfältig in Luftpolsterfolie oder in Aluminiumkisten verpackt, schaukeln Gemälde, Zeichnungen und Drucke über die Autostrada. Hinten im Bus sitzen die jugendlichen Teilnehmer des städtischen Ferienprogramms. Einige von ihnen waren wie ihre Betreuer schon 2015 dabei. Die meisten dösen mit den Stöpseln ihrer Musikplayer im Ohr vor sich hin. Zwei der Mädchen haben für perfekte Reiseunterhaltung gesorgt. Einen Riesen-Laptop vor sich auf dem Tisch und eine Tasche voller DVD's verspricht ganz großes Kino für die stundenlange Fahrt. Klar dass Julia und Clarissa sich auch mit genügend Chipstüten ausgerüstet haben.

Noch bevor die Koffer richtig ausgepackt sind, genießen die ersten Dachauer nach 13 Stunden Fahrt ein erfrischendes Bad im Meer. Schließlich wartet auf einige noch ein heißer Arbeitstag. Denn den ganzen Samstag über werden Heinz Eder, Maria Detloff, Margot Krottenthaler, Karin Schuff und Katrin Schürmann im Castelo di Fondi, einst die Residenz der Fürstin Giulia Gonzaga, zu tun haben. Manchen gefällt es überhaupt nicht, dass die Stellwände im historischen Gemäuer deutliche Spuren früherer Ausstellungen aufweisen. Sie würden am liebsten sofort einen Eimer Farbe besorgen und überstreichen, aber das geht am denkmalgeschützten Ort natürlich nicht. Aber es gelingt: eine harmonische Präsentation, die Gino Fiore, Kunstmäzen und Kulturreferent der Stadt Fondi, bei der Vernissage würdigen kann. "Mit den Ansichten, die uns die Künstler präsentieren, gewähren sie uns einen Blick in ihre inneren Landschaften. Ihre Arbeiten lassen uns die Erfahrungen, die sie in ihrem Leben gemacht haben, miterleben."

© SZ vom 05.09.2016 / npj - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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