Stadtwerke Dachau:Jurassic Fuhrpark

15 Jahre haben einige Dachauer Busse bereits auf dem Buckel - nun schaffen die Stadtwerke zehn nagelneue Fahrzeuge an.

Benjamin Emonts

Wintereinbruch

Stadtbusse im Einsatz.

(Foto: DAH)

Eine erfreuliche Nachricht gibt es für Fahrer und Fahrgäste der Dachauer Stadtbusse: Innerhalb der nächsten drei bis vier Monate werden zehn nagelneue und mit moderner Technik ausgestattete Busse in den Fahrbetrieb eingegliedert. Das wurde auch "höchste Zeit", wie der Abteilungsleiter der Stadtwerke für Verkehrsbetrieb, Reinhard Dippold, sagt. Schließlich seien die meisten der derzeit 14 in Betrieb stehenden Busse bereits 15 Jahre alt und hätten bis zu 800 000 Kilometer auf dem Buckel.

1,4 Millionen Euro hat die Regierung von Oberbayern 2012 den Busunternehmen in der Stadt und dem Landkreis Dachau als Förderung zur Neuanschaffung von Omnibussen bereitgestellt. Eine Zahl, die im Vergleich zu den anderen oberbayerischen Städten und Landkreisen frappierend hoch ausfällt. Einzig die Landeshauptstadt München wird mit 3,3 Millionen Euro stärker gefördert.

Der Grund für die großzügige Bezuschussung ist der dringende Bedarf. Besonders in der Stadt Dachau sind die Busse veraltet und nicht mehr auf dem neuesten Stand. Mindestens acht Jahre und einen Kilometerstand von 500 000 muss ein Bus geschultert haben, damit man die Förderung eines Neukaufs beantragen kann - Kriterien, die die Busse der Stadtwerke Dachau längst erfüllt haben. Dennoch hat Reinhard Dippold seit 15 Jahren keinen Antrag mehr gestellt - bis zum November vergangenen Jahres. Der Grund: Es war lange unklar, ob die Stadtwerke den Zuschlag für den Busbetrieb in Dachau behalten. Denn das EU-Recht besagt, dass die Buslinien durch das Landratsamt öffentlich ausgeschrieben werden müssen. Doch in diesem Jahr löst die Stadt Dachau das Landratsamt als Ausgabenträger ab. Die Konsequenz: Sie betreibt den innerstädtischen Busbetrieb in Eigenregie.

Das bedeutet für Reinhard Dippold: Er kann für die Zukunft planen - und investieren. Da die Anträge über Jahre nach hinten verschoben wurden, fällt nun die Förderung umso höher aus: Auf acht neue Solobusse (zwölf Meter Länge) und zwei Midibusse (sieben bis zehn Meter Länge) können sich die Stadtwerke freuen. Dafür erhält Dippold von der Regierung von Oberbayern 705 000 Euro, also die Hälfte der Gesamtförderung für den Landkreis Dachau. Dippold weist jedoch auch darauf hin, dass in Zukunft zahlenmäßig nicht mehr Busse fahren würden, schließlich würden die alten Modelle ausrangiert und verkauft. Für Busfahrer und Fahrgäste bedeutet das also lediglich ein Mehr an Komfort, nicht jedoch einen Ausbau der Buslinien.

Wie hoch die Bezuschussung ausfällt, so Dippold, richte sich danach, welche Qualitätsstandards die angeforderten Busse erfüllen. Vor allem die Behindertengerechtigkeit, Abgasnorm, Bauweise, Sicherheit und Anzahl der Sitzplätze seien wichtige Kriterien. Darauf achte auch das Landratsamt bei seinen Ausschreibungen - abgesehen von der Wirtschaftlichkeit. "Wir stellen hohe Ansprüche und legen Wert auf Qualität", betont Pressesprecher Gerhard Weber.

Dass im Landkreis ein hoher Bedarf an Buslinien besteht, liegt für Weber auf der Hand: Denn der Dachauer Raum sei ein Ballungsgebiet des MVV, dementsprechend dicht müsse auch das Verkehrsnetz sein. Besonders im westlichen Landkreis, der keine Bahnanbindung hat, seien die Menschen auf Busse angewiesen, so Weber.

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