Stadträtin stützt Uefa:Eskalation im Banner-Streit

Eine "Verhöhnung" der Opfer des Nationalsozialismus: Stadträtin Schilhabel stellt sich hinter das Plakat-Verbot der Uefa. Nun fordert die FDP ein Ausschlussverfahren.

Melanie Staudinger

"Das geht zu weit", sagt FDP-Stadträtin Petra Böhm. Das Verhalten der fraktionslosen Stadträtin Elisabeth Schilhabel könne sie nicht mehr hinnehmen. Ihre Partei wolle deshalb prüfen lassen, ob ein Ausschlussverfahren aus dem Stadtrat rechtlich möglich sei.

dachau city fanclub

Die Uefa wollte keinen Dachau-Schriftzug beim Champions-League-Finale im Mai.

(Foto: privat)

Böhm ärgert sich über eine Mitteilung Schilhabels, in der sich diese im Banner-Streit hinter die Uefa stellt, die im Champions-League-Finale in Madrid ein Plakat mit der Aufschrift "Dachau City 95" verboten hatte.

Sie hält das Protestschreiben von Oberbürgermeister Peter Bürgel, dem Landtagsabgeordneten Bernhard Seidenath und der Bundestagsvizepräsidentin Gerda Hasselfeldt für "bedauerlich und beschämend". Die CSU-Politiker hätten der Stadt Dachau damit "großen Schaden" zugefügt.

Schilhabel bezeichnet das Banner als "Verhöhnung" der Opfer des Nationalsozialismus: "Ich stelle mir gerade vor, was ich denken würde, wenn ich im Fußballstadion plötzlich ein Transparent sehen würde, auf welchem steht: Auschwitz City 1995."

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