Tourismus:So viele Übernachtungen wie noch nie: Dachau zieht Touristen an

Tourismus: Im Zieglerbräu ist man auch auf gehbehinderte Touristen eingerichtet.

Im Zieglerbräu ist man auch auf gehbehinderte Touristen eingerichtet.

(Foto: Toni Heigl)

Dachau und der gesamte Landkreis ziehen immer mehr Reisende an, die auch übernachten wollen.

Von Thomas Radlmaier, Dachau

Immer mehr Reisende buchen in der Stadt Dachau ein Zimmer für eine oder mehrere Nächte. Das ergeben Zahlen des Statistischen Landesamtes. Demnach haben im vergangenen Jahr in der Stadt Dachau 160 000 Menschen übernachtet. Das sind so viele wie noch nie zuvor. Der zweite Bürgermeister Kai Kühnel (Bündnis) spricht von einer "erfreulichen Tendenz".

Proportional besonders gestiegen sind dabei die Gästezahlen aus dem Ausland, diese liegen bei 35 468. Auch die durchschnittliche Aufenthaltsdauer hat sich weiter erhöht. In der Regel bleiben Reisende für 2,5 Tage in Dachau. Das ist genauso lange wie sich der durchschnittliche Tourist 2018 in München aufhielt. Vor mehr als fünf Jahren blieben Gäste nicht einmal zwei volle Tage in der Stadt.

Bettenauslastung in Dachau liegt bei fast 50 Prozent

Die Bettenauslastung liegt nach Angaben der Stadt Dachau bei stabilen 47,9 Prozent. Die Tourismusverantwortlichen der Stadt Dachau sehen durch die Statistik ihre Arbeit bestätigt, so Kühnel. Die Rathausmitarbeiter würden aber auch auf den stetigen Ausbau der Bettenkapazitäten im Stadtgebiet verweisen, "der natürlicherweise die Nachfrage mit ankurbelt".

Die veröffentlichen Zahlen passen beispielsweise auch zu den Erhebungen des Max-Mannheimer-Hauses. Wie der Stiftungsvorstand des Internationalen Jugendgästehauses vor kurzem bekannt gab, zählte die Einrichtung im vergangenen Jahr 23 756 Übernachtungen. Das ist das beste Ergebnis seit der Eröffnung des Jugendgästehauses vor 20 Jahren. "Das Max-Mannheimer-Haus hat sich nicht nur zu einem wichtigen Beherbergungsbetrieb entwickelt", sagte der Stiftungsvorsitzende und Amtschef des Bayerischen Familienministeriums Michael Höhenberger. Das Studienzentrum erreichte mit 118 Seminaren im Jahr 2018 rund 6700 Teilnehmer. In ein- und mehrtägigen Programmen setzten sich diese mit der Zeit des Nationalsozialismus und der Geschichte der Stadt auseinander. Etwa die Hälfte der Gruppen stammte aus Bayern, die anderen reisten vor allem aus Baden-Württemberg und der Schweiz an.

Auch der Landkreis Dachau zieht Touristen an

Doch nicht nur die Stadt Dachau, sondern auch der ganze Landkreis hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Touristenmagnet entwickelt. Seit 2015 gehen die Übernachtungszahlen im Dachauer Land nach oben. Nach dem Rekordjahr 2016, in dem die Übernachtungen der Reisenden zum ersten Mal die 100 000er-Marke überschritten, legten die Zahlen 2017 und 2018 noch einmal zu. Von Januar bis Juli übernachteten Reisende im Landkreis fast 200 000 Mal. Das sind mehr als doppelt so viele wie im ersten Halbjahr 2015. "Die Leute drängen zu uns und wollen bei uns Urlaub machen", sagte der Vorsitzende des Regionalentwicklungsvereins Dachau Agil Helmut Zech (CSU) vor Kurzem bei einer Veranstaltung im Dachauer Schloss.

Stadt und Landkreis Dachau tun einiges dafür, um für sich als touristisches Ziel zu werben. Im vergangenen Jahr bewarben sich die Stadt und Agil für den Landkreis als Pilotdestination für das Projekt "Reisen für alle", ein vom Bundeswirtschaftsministerium initiiertes Kooperationsvorhaben. Ziel ist es, den Reisenden verlässliche und detaillierte Informationen zur Barrierefreiheit zu geben. Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) hat zuletzt 17 touristischen Unternehmen aus dem Landkreis Dachau das entsprechende Zertifikat überreicht und damit deren Barrierefreiheit bestätigt.

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