Karlsfeld:Aufbautraining für den TSV

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Rüdiger Meyer gibt seinen Posten als TSV-Präsident nach neun Jahren auf. Einen Bewerber für seine Nachfolge gibt es bereits. (Foto: Toni Heigl)

Karlsfeld wächst seit Jahren, die Mitgliederzahl beim TSV Eintracht ist während der Pandemie aber deutlich gesunken. Ein Sport- und Familienfest soll nun "zugezogene Familien anlocken".

Von Anna Schwarz, Karlsfeld

Turnhallen und Trainingsanlagen waren monatelang geschlossen, Wettkämpfe wurden verschoben, Trainings fielen aus. Die Corona-Lage war auch für die örtlichen Sportvereine herausfordernd, wie den TSV Eintracht Karlsfeld - und sie hat Folgen: Vor der Pandemie lag die Zahl der TSV-Mitglieder noch bei 3900, mittlerweile sind es nur noch 3600. Einige Sportler hatten sich in den Lockdown-Monaten abgemeldet, weil ohnehin kein Training stattfand. "Neuanmeldungen sind weggeblieben", sagt TSV-Präsident Rüdiger Meyer. Mit dem Sport- und Familienfest am kommenden Sonntag, 26. Juni, wolle man deshalb "zugezogene Familien anlocken" und ihnen zeigen, was die 14 Sportabteilungen zu bieten haben. Das Fest findet von 13 bis 18 Uhr im Sportpark an der Jahnstraße statt.

"Je mehr Wohlstand wir haben, desto mehr werden Fitnessstudios genutzt"

Aktuell gebe es keine Abteilung, die ums Überleben kämpfe, sagt Meyer. Es gibt aber auch Abteilungen, die sich ungebrochener Beliebtheit erfreuen: "Immer gefragt ist natürlich Fußball, vor allem bei den Buben", aber auch einige Damen-Fußballmannschaften kicken beim TSV. Bei den Jugendlichen beliebt seien außerdem Triathlon und Tischtennis. Rüdiger Meyer sagt, dass es in vielen Abteilungen nicht an Sportlerinnen und Sportlern fehle, sondern es immer schwieriger werde, ehrenamtliche Übungsleiter zu finden: "Das wird ja kaum bezahlt", vor allem beim Buben-Turnen oder Eltern-Kind-Turnen würden Trainerinnen und Trainer dringend gesucht.

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Als weitere Herausforderung sehe er die Fitnesscenter, mit denen die Sportvereine konkurrieren, sagt Meyer: "Ich habe das Gefühl, je mehr Wohlstand wir haben, desto mehr werden flexible Sportangebote, wie Fitnessstudios, genutzt." Dort werden hohe Preise gezahlt, also können hohe Ansprüche gestellt werden. Indes müssen sich Sportlerinnen und Sportler im Verein an feste Trainingszeiten halten, zahlen dafür aber auch niedrigere Preise.

Nachwuchs bleibt konstant, Erwachsene treten eher aus

Seit rund acht Jahren ist Meyer Präsident des 1949 gegründeten Vereins, bis zur Corona-Pandemie lag die Mitgliederzahl konstant bei knapp 4000: "Karlsfeld ist in diesen Jahren zwar deutlich gewachsen, der Verein aber nicht." Es sind eher die Erwachsenen zwischen 30 und 50 Jahren, die sich für einen Austritt entscheiden. Im Gegensatz dazu bleibt die Zahl der Kinder und Jugendlichen unter den Mitgliedern mit 1500 in etwa gleich: "An Nachwuchs verlieren wir nicht."

Die Kinder und Jugendlichen stehen auch beim Sport- und Familienfest des Vereins im Fokus: Die Sechs- bis 17-Jährigen haben dort die Gelegenheit, das Deutsche Sportabzeichen in Bronze, Silber und Gold abzulegen. Außerdem können sie an diesem Nachmittag verschiedene Sportarten testen; angeboten werden unter anderem Handball-, Volleyball- und Tischtennis-Schnuppertrainings, ein Slalom mit Kippstangen von der Ski- und Bergsport-Abteilung, eine Showtanz-Vorführung von den Turnerinnen und Turnern oder ein Fußball-Bambiniturnier von 14 bis 16 Uhr. Für die Bewirtung der Sportlerinnen und Sportler ist gesorgt.

Auch am Vorabend, Samstag 25. Juni, findet ein geselliges Beisammensein mit Bewirtung von 18 Uhr an im Stadion statt. Daran können auch Nichtmitglieder teilnehmen.

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