SPD-Antrag:Initiative für bezahlbares Wohnen

Gemeinde Petershausen legt sich im Baugebiet Rosenstraße auf etwa 20 Wohnungen mit sozial verträglichen Mieten fest

Von Petra Schafflik, Petershausen

Zum geplanten Baugebiet Rosenstraße gibt es durchaus noch Kontroversen im Gemeinderat. Doch in einem Punkt sind sich alle Fraktionen einig: Auf dem zentralen Areal direkt am Bahnhof sollen auch Wohnungen entstehen für Menschen, die sich die explodierenden Mieten und Kaufpreise des freien Immobilienmarkts nicht leisten können. Diese Vorgabe legte der Gemeinderat nun auf Antrag der SPD-Fraktion als städtebauliches Ziel fest. Konkret wurde beschlossen, dass etwa 20 Wohnungen mit sozial verträglichen Mieten geschaffen werden sollen, und zwar mit einer Wohnungsbaugenossenschaft oder einem ähnlichen Modell.

Die Optionen einer Zusammenarbeit mit der Wohnungsbaugesellschaft im Landkreis Dachau, die seit Jahrzehnten im Kreis Sozialwohnungen errichtet, sollen von Geschäftsführer Stefan Reith einmal vorgestellt werden, so eine weitere Anregung aus dem Gremium.

Natürlich herrsche Konsens, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, sagte SPD-Fraktionssprecher Rolf Trizcinski. Noch ist aber nicht beschlossen, ob die Gemeinde selbst preiswerte Wohnungen baut, Grund per Einheimischen-Modell vergibt oder Genossenschaften aktiv werden können. "Wir sind ein bisschen vorgeprescht, weil es uns wichtig war." Denn gerade ein Genossenschaftsmodell könnte sich die SPD gut vorstellen, wie Rolf Trizcinski der SZ erklärte. Schon im vorigen Sommer haben sich die Genossen vom Pfaffenhofener SPD-Vorsitzenden, Gemeinderat und Genossenschaftsexperten Markus Käser informieren lassen, wie so ein Vorhaben erfolgreich funktionieren könnte. Auch in der lokalen Agenda-21-Gruppe wurde im Dezember ausführlich über die Chancen eines Genossenschaftsprojekts für Petershausen diskutiert. Entstehen könnten, so die Idee, gezielt Wohnungen, deren Miete zwischen dem staatlich geförderten Sozialwohnungsbau und dem freien Markt liegen. Tatsächlich gebe es in Petershausen verschiedene Personenkreise, die preiswerten Wohnraum benötigten, weiß auch FW-Fraktionssprecherin Andrea Stang. Nicht nur junge Berufsanfänger können sich momentan im Ort nur schwer eine Wohnung leisten. Auch Bürger, die in einem der traditionell niedrig entlohnten sozialen Berufe arbeiten oder im Ruhestand sind, tun sich mit den steigenden Wohnungspreisen schwer. Der Beschluss des Gemeinderats kann nun als Signal verstanden werden für interessierte Bürger, die möglicherweise eine Genossenschaft gründen möchten, betonte Ernst Nold (FW).

Mit der Initiative für bezahlbaren Wohnraum befinde sich die Gemeinde auch "im Einklang mit anderen Kämpfern an dieser Front im Landkreis", betonte Wolfgang Stadler (SPD), der im landkreisweiten Netzwerk gegen Armut mitarbeitet. Dieser Zusammenschluss von sozialen Verbänden, engagierten Bürgern und Kommunalpolitikern ist nach der Veröffentlichung des zweiten Armutsberichts im vorigen Herbst entstanden mit dem Ziel, die Lebensbedingungen für einkommensschwache Bürger zu verbessern. Auch durch den Zugang zu bezahlbarem Wohnraum, wie ihn die Gemeinde Petershausen nun an der Rosenstraße anstrebt.

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