Service für Kunden und Unternehmer:Dachauer Wisch-Liste

Kirsten Hermes und Sandra Eichenseer, die Gründerinnen von Dahoam in Dachau.

Kirsten Hermes und Sandra Eichenseer, die Gründerinnen von "Dahoam in Dachau", präsentieren stolz ihre neue App.

(Foto: Monika Moosreiner/oh)

Zwei pfiffige Frauen arbeiten an einer App, die alle wichtigen Informationen der Stadt übersichtlich bündeln soll.

Von Richard Möllers, Dachau

Karlsfeld macht's vor. Seit vergangenem Jahr hat die Gemeinde eine App, die alle wichtigen Informationen der Kommune für ihre Bürger auf dem Smartphone bündelt. Jetzt zieht man in Dachau nach: Von Herbst an wird es ein ähnliches Anwendungsprogramm auch für die Bürger der Großen Kreisstadt geben - allerdings nur dank der privaten Initiative zweier Dachauerinnen. Die App-Verantwortlichen Kirsten Hermes und Sandra Eichenseer wollen mit ihrem smarten Programm alles von der nächstgelegenen Bäckerei über aktuelle Baustellen bis hin zu Kulturveranstaltungen im Landkreis auf einen Blick verfügbar machen. Ziel ist auch, dass die Kunden in Dachau bleiben anstatt nach München zu fahren oder online einzukaufen. Das ist nicht ganz uneigennützig. Kerstin Hermes beispielsweise betreibt selber ein Schmuck- und Uhrengeschäft in der Münchner Straße. Die Stadt Dachau hatte im vergangenen Jahr auch schon mal über eine eigene App nachgedacht. Die Idee wurde aber unter anderem aus Kostengründen verworfen.

Die beiden privaten Gründerinnen sind Lizenznehmer einer Firma namens Lokalpionier. Das junge Unternehmen stellt die Infrastruktur für die App sowie für eine dazu passende Webseite zu Verfügung. Hermes und Eichenseer kümmern sich um die Inhalte. Dachauer Geschäfte aus dem Einzelhandel werden in der App angezeigt; mit monatlichen Zahlungen können sie ihre Reichweite vergrößern und zusätzliche Features wie beispielsweise Eintragungen in den Veranstaltungskalender nutzen. Das Geld wird in Werbung und die Weiterentwicklung der App gesteckt. 32 Verträge sind mit lokalen Geschäften bereits geschlossen, berichtet Kerstin Hermes erfreut. Die 37-Jährige erklärt ihre Online-Affinität damit, dass die früher schon viel in Internet-Blogs mitgeschrieben habe. Die Idee für die App "Dahoam in Dachau" hatte sie, als sie merkte, dass unterschiedliche Werbegemeinschaften in Dachau miteinander konkurrierten, was sich kontraproduktiv auf das Geschäft auswirkte. Die App, gekoppelt mit dem dazu passenden Online-Portal sowie einer Facebook-Seite soll nun eine Plattform bieten, die alle Informationen für die Kunden bündelt. "Es ist gewissermaßen ein Service von Dachern für Dachauer" sagt Hermes stolz.

Beta-Version liegt bereits vor

Nutzer können eine erste Beta-Version der App bereits jetzt für Android- und iOS-Betriebssysteme kostenlos herunterladen. Allerdings befinden sich einige Funktionen erst noch im Aufbau. Das zeigt sich auch bei einem Test der SZ-Redaktion. Kippt man das Handy, richtet sich der Text nicht nach der neuen Lage aus; zudem scheint die Kartenfunktion noch nicht in Betrieb zu sein. Aber all das hat ja noch Zeit, denn endgültiges Release-Datum ist erst am 9. September.

Langfristig soll auch die Stadt Dachau als Kunde der App gewonnen werden. Der Haupt- und Finanzausschuss hatte sich am 19. Juli bereits mit der Angelegenheit beschäftigt. "Eine Entscheidung wurde aber aufgrund von Ungenauigkeiten, wie das Portal aussehen soll, vertagt", sagte Stadtkämmerer Thomas Ernst. "Absolut nachvollziehbar", sagt Kirsten Hermes dazu. "Wir müssen noch einiges bezüglich der IT abklären." Die zweifache Mutter ist sich dennoch sicher, die Stadt als weiteren Partner für ihr Projekt gewinnen zu können. Sie ist der Meinung, einen guten Kompromiss anzubieten: Die Stadt Dachau hätte keinen Aufwand, was die Aktualisierung und Instandhaltung der App betrifft, trotzdem bekäme sie so eine moderne Plattform, um ihre Bürger schnell und zuverlässig zu erreichen.

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