Schwerer Unfall:Faschingszug sofort abgebrochen

Beim Faschingszug in Indersdorf ist ein 20-Jähriger unter einem Traktor eingeklemmt und schwer verletzt worden. Er ist außer Lebensgefahr.

M.Staudinger, R. Stocker

Das Faschingstreiben im Landkreis Dachau hat ein jähes Ende genommen: Beim Faschingsumzug in Markt Indersdorf ist am Sonntag ein junger Mann unter einem Traktorreifen eingeklemmt und schwer verletzt worden.

Polizei

Beim Faschingsumzug in Markt Indersdorf ist ein 20-Jähriger bei einem Unfall schwer verletzt worden - er schwebt nicht mehr in Lebensgefahr.

(Foto: dpa)

Der Unfall ereignete sich direkt am Marktplatz, auf dem mehrere tausend Menschen feierten. Die Veranstaltung wurde sofort abgebrochen. Ein Rettungshubschrauber brachte den 20-Jährigen in einer Münchener Klinik. Nach Auskunft der Polizei hatte er Glück im Unglück: Es besteht keine Lebensgefahr.

Ersten Ermittlungen der Polizei zufolge lief junge Mann aus dem Gemeindebereich Altomünster gegen 16 Uhr neben dem Traktor der Gruppe "De Sigmertshauser". Im Frontbereich des Fahrzeugs habe sich ein Generator befunden. Aus bisher ungeklärter Ursache sei der 20-Jährige zwischen Vorbau und rechtem Vorderrad geraten, dabei vom Reifen erfasst und unter den Traktor gezogen worden.

Obwohl der Fahrer schnell reagiert habe, sei der Mann unter dem Traktor eingeklemmt worden. Die Rettungsarbeiten gestalteten sich schwierig, weil der Marktplatz überfüllt war. Feuerwehr, Polizei und Rotes Kreuz waren dennoch schnell am Unfallort.

Mit einem Hubkissen, so berichtet Polizeihauptkommissar Richard Wacht, ist der Verletzte befreit worden. Am nahe gelegenen Sportplatz landete ein Rettungshubschrauber, der den jungen Mann in eine Klinik nach München brachte. Nach Angaben von Wacht trifft den Fahrer des Traktors keine Schuld. Er habe keinen Alkohol getrunken und sei im Schritttempo gefahren.

Wacht wollte erste Informationen noch nicht bestätigen, wonach der 20-Jährige einer der freiwilligen Helfer gewesen sein soll, die beim Faschingsumzug aufpassen, dass den Zuschauern nichts passiert. Die landkreisweiten Auflagen schreiben solche Wegebegleiter vor.

Den Veranstalter trifft keine Schuld

Auch dem Veranstalter, dem Faschingskomitee Indersdorf, könne nach derzeitigem Stand der Ermittlungen kein Vorwurf gemacht werden, sagte Wacht. "Die Menschenmenge war gut abgesperrt, der Sicherheitsabstand zu den Umzugswagen war eingehalten." Die Polizei ermittelt weiter, ein Sachverständiger hat die Unfallstelle untersucht.

Bereits vor fünf Jahren ereignete sich nach dem Faschingsumzug in Markt Indersdorf ein schwerer Unfall. Die Heimreise war damals für 32 Stammtischfreunde aus Haimhausen zu einer Horrorfahrt geworden.

Auf eisglatter Straße kam der zweistöckige Faschingswagen des "Kellerbar-Teams" ins Schleudern. Zehn Menschen stürzten damals aus einer Höhe von mehr als vier Metern auf die Fahrbahn. Ein 20-Jähriger aus dem Landkreis Freising erlitt schwere Kopfverletzungen.

Nach diesem Vorfall intensivierten Polizei und Veranstalter der Umzüge die Sicherheitskontrollen. Die Auflagen sind überall im Landkreis gleich und gelten unverändert seit 2009. So wird darauf geachtet, dass keine Faschingsfans auf den Wagen an- oder abreisen.

Die Lautstärke aus den Musikboxen ist auf 90 Dezibel begrenzt. Zur Sicherheit der Besucher müssen an allen Rädern der Fahrzeuge Wegebegleiter nebenher gehen und aufpassen, dass niemand unter die Reifen gerät.

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