Schwabhausen:In der "Post" geht's wieder ab

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Kleinkunstbühne Schwabhausen setzt ihr Programm fort

Von Renate Zauscher, Schwabhausen

"Ganz aufzuhören ist für uns keine Option". Das sagt der Schwabhauser Post-Wirt und Kleinkunstveranstalter Heinrich Kellerer, wenn man ihn nach seinen Erfahrungen der vergangenen eineinhalb Jahren in der Corona-Pandemie und seinen Plänen für die Zukunft fragt. Kellerers Publikum in Schwabhausen und der näheren und weiteren Umgebung darf sich somit erleichtert freuen: Es geht weiter in der Post!

Für manchen Gastronomen stellte sich während der Lockdown-Zeiten tatsächlich die große Frage, ob ein Weitermachen überhaupt noch Sinn haben würde. Die Zeiten waren auch für Heinrich Kellerer nicht einfach: Er musste Umsatzeinbußen um die 40 Prozent verkraften: "Das entspricht einer gut sechsstelligen Euro-Summe", sagt der Wirt, dessen Unternehmen insbesondere vom Übernachtungsgeschäft und größeren Feiern abhängt, Familienfesten beispielsweise. Dazu kämen jetzt noch erhebliche Probleme, was die Personalsuche angeht: Viele Menschen hätten sich mittlerweile Jobs gesucht, von denen sie sich mehr Sicherheit in Krisenzeiten erhoffen.

Hilfe, betont Heinrich Kellerer, habe es dennoch gegeben: Zunächst die staatliche Soforthilfe und dann die Möglichkeit, ein günstiges Darlehen aufzunehmen, was Kellerer etwa für die Sanierung von Toiletten im Erdgeschoss oder für den Einbau großer, sehr leistungsstarker Luftfilteranlagen sowohl im Gastraum wie im großen Saal des Oberstocks genutzt hat. Hilfe kam aber auch aus der Nachbarschaft und von treuen Kunden, die etwa das Angebot von Essen "to go" genutzt hätten. Diese ganz bewusste Unterstützung habe ihn und seine Familie "unwahrscheinlich gefreut", betont Kellerer im Rückblick.

In den Sommermonaten lief zumindest das Biergartengeschäft wieder gut an. Jetzt will der Postwirt auch mit seinem Kleinkunstprogramm neu durchstarten. Vier Nachholtermine gibt es noch vor Jahresende. Das Duo "Luggi und Guggi" war schon am vergangenen Samstag mit bayerischer Unterhaltung in Schwabhausen auf der Bühne. Politisches Kabarett ist die Sache von Christoph Sieber am 5. November, dessen Programm einen schonungslosen, satirischen Blick auf die Gegenwart verspricht. Auf ihn folgt am 17. November Luise Kinseher und vier Wochen später, am 17. Dezember, Christian Springer. Man darf gespannt sein, was die beiden Bühnenprofis zur gegenwärtigen Situation, der politischen wie der gesellschaftlichen, zu sagen haben. Zwei weitere Nachholtermine sind für das kommende Frühjahr geplant: Im Februar kommt Monika Drasch mit ihrem Quartett, die man aus früherer Zusammenarbeit etwa mit dem Diatonischen Jodelwahnsinn, Hubert von Goisern oder Hans Well kennt. Auf ihrem Programm mit dem Titel "Auf der böhmischen Grenz" steht Volksmusik vom Feinsten. Im April bespielt dann wieder Andreas Rebers die Schwabhauser Bühne mit einem Soloprogramm.

Heinrich Kellerer hofft, dass wieder alle, die über die Jahre sein Kleinkunstprogramm abonniert hatten oder zu einzelnen Veranstaltungen gekommen waren, zurückfinden in die "Post". Nach jetziger Planung sollen die Veranstaltungen nach der 3-G-Regel durchgeführt werden, mit einer medizinischen Maske auch auf dem Platz.

Für alle Abende gibt es derzeit noch Einzelkarten; die Preise bewegen sich zwischen 20 und 22 Euro pro Vorstellung. Einlass ist jeweils ab 18 Uhr, Veranstaltungsbeginn um 20 Uhr. Karten können direkt in der "Post" entweder per E-Mail (Gasthof-zur-Post@t-online.de) oder telefonisch unter 08138/69 72 40 bestellt werden.

© SZ vom 28.10.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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