Schwabhausen ist eine Flächengemeinde, eine Kommune, die außer dem namensgebenden Hauptort noch zahlreiche weitere Ortschaften und Weiler umfasst. Um möglichst viele Gemeindebürger zu erreichen, steht Schwabhausens Bürgermeister auch seit jeher nicht nur in ein oder zwei Orten den Menschen Rede und Antwort: Insgesamt sieben Mal informierte Gemeindechef Josef Baumgartner (parteifrei) in diesem Herbst über den Stand der Dinge in seiner Gemeinde.
Bei seinem Vortrag im Gasthof zur Post in Schwabhausen sprach Baumgartner von einer "soliden finanziellen Basis" der Kommune. Gleichzeitig bedauerte er, dass die Einnahmen aus der Gewerbesteuer mit nur rund einer Millionen Euro und die aus der Einkommenssteuerbeteiligung mit rund vier Millionen keine großen Sprünge erlauben. Insgesamt umfasst der Haushalt im Verwaltungsteil 10,4 und im Vermögensteil 3,5 Millionen Euro.
Erfreuliches konnte Baumgartner über den Stand der Schulden in seiner Gemeinde berichten: Bis zum Jahresende würden diese "auf Null hinuntergefahren". Die verbleibenden zweckgebundenen Schulden von 2,44 Millionen Euro, die für den Bau der Abwasserleitung nach Dachau aufgenommen wurden, werden über die Abwassergebühren finanziert.
Zu den Projekten, die Schwabhausen anpacken will, gehört der Neubau eines Kinderhauses, das wegen des schlechten Bauzustands des Kindergartens Sankt Michael gebraucht wird. In Arnbach wird die Abwasserentsorgung neu geregelt: Die Gemeinde muss sich entscheiden zwischen dem Bau einer neuen Kläranlage und einem Anschluss nach Indersdorf. Erleichterung für viele Stettener Bürger dürfte der Bau eines Geh- und Radwegs zum Bahnhof bringen: "Das wird eine tolle Verbindung", sagt Baumgartner. Auch eine Änderung des Flächennutzungsplans steht an: Derzeit wird geklärt, für welche innerörtlichen Grundstücke Bauabsichten bestehen. Erst danach soll über Neuausweisungen im Außenbereich entschieden werden.
Schwabhausen ist eine relativ junge Gemeinde mit gutem "Unterbau", wie Baumgartner den großen Anteil der 18-Jährigen unter den 6644 Einwohnern bezeichnet. Gut ist das Angebot in der Kinder- und Jugendbetreuung. So verwies der Bürgermeister auf das sehr erfolgreiche Ferienprogramm oder eine neue Mitarbeiterin im JUZ-Team. Derzeit ist die Trägerschaft für Hort, Krippe und Kindergarten, die bislang noch bei der Awo liegt, neu ausgeschrieben: Es gebe viele Interessenten, sagte Baumgartner. Die Bürger sind offensichtlich zufrieden mit dem Stand der Dinge in ihrer Gemeinde: Im Diskussionsteil gab es nur wenige Nachfragen, darunter solche zum Winterdienst oder dem fehlenden Radständer am Bahnhof. Kein Thema war der Rücktritt des TSV-Vorsitzenden Helmut Pfeil. Baumgartner hatte die sportlichen Erfolge gelobt und bekannt gegeben, dass Fritz Büchler im Gemeinderat auf Pfeil nachrücken wird - von Bürgerseite aber wurde das Thema nicht angesprochen. Baumgartner ist überzeugt, dass sich die Differenzen zwischen Gemeinde und TSV-Vorstand auf "friedliche, gute Weise" lösen lassen.