Leicht nach vorn geneigt und mit Trippelschritten über das Eis watschelnd, so bewegen sich nicht nur die leicht tollpatschig aussenden Pinguine der Antarktis, sondern derzeit auch viele Dachauerinnen und Dachauer. Denn an vielen Stellen wurde nur ungenügend oder noch gar nicht geräumt und das, obwohl der starke Schneefall bereits mehrere Tage zurückliegt. Durch das Tauwetter am Dienstag und die kalten nächtlichen Temperaturen hat sich mancherorts jetzt eine dicke Eisschicht gebildet.
Vor allem Neben- und Seitenstraßen sind größtenteils noch nicht ausreichend von Schnee und Eis befreit worden. Die Stadt Dachau erklärt das so: "Nebenstraßen werden nachrangig geräumt." Hier müssten die Anwohner gemäß Verordnung zudem selbst tätig werden, grundsätzlich sind Eigentümer und Mieter dazu verpflichtet. Dass manche Gehwege nach wie vor nur unter Rutschgefahr passierbar sind, liegt also auch an untätigen Bewohnern, die sich seit Tagen nicht dazu aufraffen können, die Gehwege vor ihren Häusern zu räumen und zu streuen. Dabei kann die Stadt hier ein Bußgeld bis zu 500 Euro verhängen.
Zwei Dutzend Verletzte durch Glatteisunfälle
Mit den vereisten Wegen bleibt auch die Unfallgefahr: Das Dachauer Krankenhaus teilt auf Nachfrage mit, seit Samstag rund zwei Dutzend Patienten nach glätte-bedingten Unfällen versorgt zu haben. Davon mussten 20 Patienten stationär behandelt werden. Auch die Dachauer Polizei hat weiter mit witterungsbedingten Unfällen zu tun: Am Dienstagmorgen verlor eine 48-jährige Petershausenerin in Vierkirchen auf schneebedeckter Fahrbahn die Kontrolle über ihren Wagen, prallte gegen einen Schneehaufen und wurde leicht verletzt. Der Sachschaden an ihrem Pkw beläuft sich auf mehrere hundert Euro. Bei drei weiteren witterungsbedingten Unfällen blieb es glücklicherweise bei Blechschäden.
Egal, ob man also nun mit dem Auto oder zu Fuß unterwegs ist, bis auf Weiteres empfiehlt es sich wohl, die Geschwindigkeit zu reduzieren.