S-Bahn:Gute Resonanz

Öfter, schneller und direkt nach München: Seit 2014 gibt es auf der Bahnstrecke von Dachau nach Altomünster ein attraktiveres Angebot. Die Fahrgäste honorieren das - ihre Zahl ist um ein Viertel gestiegen

Von Robert Stocker, Dachau

Seit dem Ausbau der ehemaligen Linie A zur S 2 Altomünster nutzen deutlich mehr Menschen diese Zugverbindung. Auf der Strecke zwischen Dachau und Altomünster fahren die Züge seit Dezember 2014 elektrisch, öfter, schneller und häufiger direkt nach München. Das attraktivere Angebot lockt mehr Fahrgäste in die S-Bahn. Im Vergleich zum Jahr 2013 ist ihre Zahl um 25 Prozent gestiegen. An den Stationen von Altomünster bis Dachau Stadt stiegen im vergangenen Jahr sogar um 38 Prozent mehr Menschen ein. Die Bahn ist mit der Entwicklung sehr zufrieden. "Das zeigt, dass die Bevölkerung zum Umstieg auf die S-Bahn bereit ist, wenn das Angebot stimmt", teilt der neue S-Bahn-Chef, Heiko Büttner, mit.

S-Bahn: Vom Dachauer Hinterland direkt nach München: Für viele Pendler ist die S 2 Altomünster eine Alternative zum Auto geworden.

Vom Dachauer Hinterland direkt nach München: Für viele Pendler ist die S 2 Altomünster eine Alternative zum Auto geworden.

(Foto: Toni Heigl)

Bis 2013, ein Jahr vor der Elektrifizierung der Strecke, fuhren noch Dieselloks im Stundentakt. Wer weiter nach München fahren wollte, musste in Dachau in die S 2 Richtung Ostbahnhof oder Erding umsteigen. Nur zweimal täglich fuhr die Linie A direkt nach München weiter, allerdings ohne Halt bis zum Hauptbahnhof. Seit dem 14. Dezember 2014 gibt es stündliche Direktverbindungen zwischen Altomünster und München oder Erding. Dabei halten die Züge an jeder Station. In den Hauptverkehrszeiten sind werktags zwischen 6 und 9 Uhr sowie zwischen 16 und 19 Uhr stündlich zusätzliche S-Bahnen unterwegs. An Schultagen fahren zwischen 13 und 14 Uhr ebenfalls stündlich weitere Züge. Die Verstärkerzüge ermöglichen während der Berufsverkehrszeit einen Halbstundentakt. Wer nach München will, muss nicht mehr umsteigen. Seit der Elektrifizierung fahren die Züge nicht nur schneller, sondern auch häufiger direkt in die Landeshauptstadt.

Zwischen Altomünster und Dachau stieg die Zahl der Fahrgäste um 38 Prozent

Die Folge davon ist ein deutlicher Anstieg der Fahrgastzahlen. Zum Vergleich legt die Bahn das Jahr 2013 zugrunde, in dem noch der alte Fahrplan für die nicht elektrifizierte Strecke galt. 2014 sei als Vergleichsjahr nicht geeignet, weil während des Ausbaus von Ende April bis Mitte Dezember nur Busse als Schienenersatz verkehrten. Auch 2015 wurden noch Arbeiten auf der Strecke durchgeführt, die den Zugverkehr behinderten. 2013 fuhren mit der Linie A insgesamt 1 012 000 Fahrgäste, 2016 waren es 1 264 000. Dies entspricht einem Anstieg von 25 Prozent. Das Plus beträgt sogar mehr als 38 Prozent, wenn man die Stationen von Altomünster bis Dachau Stadt betrachtet. Laut Bahn waren 2013 auf diesem Abschnitt 696 000 Fahrgäste unterwegs, 2016 waren es 963 000. Dass der Anstieg der Fahrgäste auf der gesamten Strecke etwas schwächer ausfällt, hat mit der Station Dachau Bahnhof zu tun. Hier ging die Zahl der Einsteiger von 316 000 (2013) auf 301 000 (2016) zurück. "Wegen des schlechteren Zugangebots bis 2013 fuhren viele Pendler aus dem Dachauer Hinterland mit dem Auto oder dem Bus bis zum Dachauer Bahnhof, um dort in die S-Bahn nach München einzusteigen", erklärt ein Sprecher der Bahn. "Jetzt steigen sie wohnortnah an einer der Stationen zwischen Altomünster und Dachau Stadt ein."

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Quelle: Deutsche Bahn AG

(Foto: SZ-Grafik)

Mit einer Steigerung von mehr als hundert Prozent hat die Station Dachau Stadt den größten Zuwachs. Die Zahl der Fahrgäste stieg hier von 53 000 auf 109 000. Einen überdurchschnittlichen Anstieg verzeichnet die Bahn in Erdweg mit 67 und in Arnbach mit 65,5 Prozent. Am geringsten fällt der Zuwachs mit 4,5 Prozent in Altomünster aus. In absoluten Zahlen steht die Endstation mit 180 000 Einsteigern aber an zweiter Stelle. Mit 267 000 Fahrgästen hat Markt Indersdorf den höchsten Wert. Die wenigsten Fahrgäste stiegen 2016 in Arnbach mit 31 000 Personen und in Niederroth mit 40 000 Personen ein. Aus Sicht der Bahn hat sich der Ausbau der Strecke gelohnt. Die Bahnhöfe sind jetzt auch barrierefrei. S-Bahn-Chef Heiko Büttner: "Wir sind zuversichtlich, dass wir die Fahrgastzahlen auf der Linie Altomünster noch weiter steigern können."

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