"Runder Tisch Breitenau":Bessere Mobilität und Anbindung

Verkehrskonferenz Münchner Norden

Mit dabei am Runden Tisch: BMW-Manager Herbert Grebenc.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

Am "Runden Tisch Breitenau" wird über Verkehrsprojekte diskutiert

Von Tom Hackbarth, Dachau

Nachdem die Preise vieler Tickets und der allgemeine Aufbau des MVV-Netzes durch die Tarifreform verbessert werden, soll es auch bei der Anbindung und der Mobilität im Landkreis Veränderungen geben. Am "Runden Tisch Breitenau" diskutierten neben Landrat Stefan Löwl (CSU) Vertreter der Wirtschaft, der südlichen Landkreis-Kommunen und des Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr vergangene Woche über ein intermodales Verkehrsdrehkreuz vor den Toren Dachaus. Bereits Anfang des Jahres berichtete die SZ Dachau über die Überlegungen den Bahnhof Breitenau wieder an das S-Bahn-Netz anzuschließen. Doch damals wie heute "hängt das gesamte Projekt von vielen Akteuren ab, an denen es scheitern kann", sagt der Dachauer Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD). "Es wäre daher ein Fehler, Breitenau jetzt schon euphorisch als die Verkehrslösung überhaupt zu feiern." Das Problem bleibt das gleiche. Das Projekt hingegen hat sich weiterentwickelt. In mehreren Stufen soll zunächst ein Park-and-Ride-Parkplatz eingeführt werden, von dem aus vom eigenen PKW oder Fahrrad umgestiegen werden kann. An der Mobilitätsdrehscheibe Breitenau sollen dann Fahrgemeinschaften gefördert werden und Regional- und Stadtbuslinien sowie sogenannte Company-Busse bereit stehen. Diese werden von großen Arbeitgebern zur Verfügung gestellt und pendeln zwischen Breitenau und dem jeweiligen Arbeitsplatz. Für Firmen wie BMW gebe es damit eine Möglichkeit, die Fahrten ihrer Mitarbeiter aus dem Dachauer Hinterland bereits vor den stark belasteten Streckenabschnitten zu bündeln, so Herbert Grebenc, der unter anderem als Bereichsleiter für Konzernsicherheit bei BMW fungiert.

In der zweiten Projektstufe soll dann auch der öffentliche Nahverkehr nachgerüstet werden. Das große Ziel ist eine leistungsstarke und attraktive Anbindung an die Stadt München. Die Reaktivierung des Bahnhofs Breitenau für S-Bahnen im 15-Minuten-Takt soll die Verkehrsbelastung zu den Stoßzeiten deutlich vermindern. Mit diesem Konzept kann die Mobilitätsdrehscheibe Breitenau "beispielgebend für weitere Projekte in den Ballungsräumen werden", so Helmut Schütz, der Amtschef des Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr.

Eine Lösung für die Entlastung des Dachauer Verkehrs und die Umleitung der Pendlerströme scheint sich am Runden Tisch Breitenau gefunden zu haben. Landrat Löwl und seine Gesprächsrunde begrüßen allesamt das Projekt. Der Freistaat hat auch bereits eine großzügige Förderung in Aussicht gestellt. Ideal wäre jetzt, "wenn sich die Deutsche Bahn dazu durchringen könnte, den Bahnhof Breitenau wieder zu öffnen", so Oberbürgermeister Hartmann. Allerdings fügt er auch hinzu, dass man noch ganz am Anfang stehe. Eine Machbarkeitsstudie und weitere Untersuchungen sind in naher Zukunft bereits geplant. Die Beisitzer des Runden Tischs sind jedoch zuversichtlich; sie wollen das Projekt konsequent und mit Nachdruck weiter verfolgen.

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