Landkreisschulen:Baugenehmigung für Röhrmooser Gymnasium erteilt

Lesezeit: 2 min

So sieht der Entwurf für das Gymnasium in Röhrmoos aus, dessen Bau nun seitens des Gemeinderats einstimmig genehmigt worden ist. (Foto: Architekturbüro Auer Weber Assoziierte GmbH)

Einstimmig hat sich der Gemeinderat für das Vorhaben ausgesprochen. Der Spatenstich ist für kommenden Herbst geplant.

Von Jacqueline Lang, Röhrmoos

Man sei im Zeitplan, sagt Sina Török, wenn man bei der Pressesprecherin des Landratsamts nachfragt, wie es mit dem Bau der beiden neuen Gymnasien in Karlsfeld und Röhrmoos läuft. Auf den ersten Blick mag das überraschen, müssen doch beide Schulen bis zum Schuljahresbeginn 2025/26 fertig sein. In Karlsfeld wird schon seit einem Jahr fleißig gebaut, während in Röhrmoos noch nicht einmal der Spatenstich gefeiert wurde.

Allerdings, das erklärt Török, werde das Gymnasium, das man in Röhrmoos plane, etwas kleiner werden als jenes in Karlsfeld, zudem habe man ein sogenanntes ÖPP-Verfahren gewählt, wodurch es mit dem Bau am Ende schneller gehen soll als beim vierten Landkreisgymnasium in Karlsfeld. ÖPP steht für öffentlich-private Partnerschaft und bedeutet, dass ein öffentliches Vorhaben, hier der Bau der Landkreisschule, von einem privaten Unternehmen, in diesem Fall dem Bielefelder Bau- und Dienstleistungsunternehmen Goldbeck, gebaut wird. Goldbeck ist ab Fertigstellung auch für mindestens 25 Jahre für Betrieb und Instandhaltung zuständig.

Der Röhrmooser Gemeinderat hat dem Antrag auf Baugenehmigung in der vergangenen Woche seine Zustimmung erteilt. Das heißt, dem Bau des dreizügig geplanten Gymnasiums auf 32 500 Quadratmetern an der Ecke Indersdorfer Straße und Arzbacher Straße für etwa 900 Schülerinnen und Schüler, inklusive Mensa sowie den notwendigen Nebengebäuden und Außenanlagen, steht zumindest seitens der Gemeinde nichts mehr im Wege.

Newsletter abonnieren
:SZ Gerne draußen!

Land und Leute rund um München erkunden: Jeden Donnerstag mit den besten Freizeittipps fürs Wochenende. Kostenlos anmelden.

Das Konzept des neuen Gymnasiums sieht laut Beschlussvorlage ein in drei Häuser gegliedertes Gebäude vor. Wie in Karlsfeld soll auch in Röhrmoos nach dem sogenannten Münchner Lernhausmodell gebaut werden. Das zentrale Schulgebäude beherbergt, nach einem Entwurf des Münchner Architekturbüros Auer Weber Assoziierte GmbH, alle übergeordneten funktionalen Bereiche wie Kunst und Musik, die naturwissenschaftlichen Fachlehrsäle, die Bibliothek, den Speisesaal, das Sekretariat sowie die Verwaltung. Das Erdgeschoss des zweiten Hauses steht außerhalb des Schulbetriebs in weiten Teilen der Gemeinde als Versammlungsstätte zur Verfügung, auch soll es später für externe Veranstaltungen genutzt werden können.

Das fünfte Landkreisgymnasium in Röhrmoos soll auf einer Fläche von 32 500 Quadratmetern entstehen. (Foto: Architekturbüro Auer Weber Assoziierte GmbH)
Noch ist nichts zu sehen, aber auf dem Acker an der Indersdorfer Straße Ecke Arzbacher Straße soll im Herbst der Spatenstich gefeiert werden. (Foto: Toni Heigl)

Laut Gemeindeverwaltung sei es kritisch zu sehen, dass der vorliegende Bebauungsplan, "eine Vielzahl von Befreiungen zur Umsetzung benötigt". Bei dem Verfahren wurde ein Bebauungsplan ohne Vorlage eines konkreten Entwurfs erstellt; die zwischen den Bewerbern, also den Architekturbüros, und der Gemeinde im Vorfeld der Zuschlagserteilung erfolgte Abstimmung sei "nicht zulässig" gewesen.

Allerdings, auch das merkt die Verwaltung an, seien die stellenweise vorgeschlagenen Überschreitungen von Baugrenzen oder der Höhenlage in den meisten Fällen durchaus sinnvoll. Lediglich die Überschreitung der Baugrenzen zum Bau von Stützmauern sind aus Sicht der Gemeinde nicht "optimal". Der Antragsteller habe jedoch argumentiert, dass die Hanglage dies erforderlich mache, um Rampen anbringen zu können, welche wiederum die Barrierefreiheit sicherstellen sollen. Durch "die nun geplante Anböschung und Bepflanzung" seien die ursprünglichen Bedenken der Verwaltung aber zum Großteil ausgeräumt worden.

Die Erschließung des Abwassers beziehungsweise des Verkehrs könne, so heißt es weiter, durch den Abschluss eines städtebaulichen Vertrages "als gesichert angesehen" werden. Allein ein zweiter städtebaulicher Vertrag mit der Alto Gruppe sei noch zu schließen, "um auch die Versorgung mit Wasser und die nötige Zahl an Hydranten für den Brandschutz vorhalten zu können".

Das Schulgebäude soll auch für Veranstaltungen genutzt werden können

Weil im Erdgeschoss von Haus 2 auch jenseits des Schulbetriebs Veranstaltungen stattfinden können, müssen hierfür laut Verwaltung über den Schulbetrieb hinaus ausreichende Stellplätze geschaffen werden: Für den Schulbetrieb sind 90 Stellplätze vorgesehen, sowie acht Besucherparkplätze plus sechs für Kurzparker, macht insgesamt 104. Für Veranstaltungen mit bis zu 454 Plätzen sind 46 Stellplätze erforderlich. Weil der Schulbetrieb allerdings in der Regel tagsüber, Veranstaltungen aber abends stattfänden, seien 104 Parkplätze jedoch ausreichend, so die Verwaltung.

Zudem sind 300 Fahrradstellplätze vorgesehen, wovon 240 als überdachte Stellplätze im Norden des Grundstücks vorgesehen sind, 60 nicht überdachte sollen entlang des Fuß- und Radwegs am südlich gelegenen Grundstücksrand entstehen. Zumindest der Plan für das fünfte Landkreisgymnasium nimmt also langsam Form an, bis zum ersten Spatenstich werden aber wohl trotzdem noch ein paar Wochen ins Land ziehen.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusIntegration
:Zwei, die Raum für Begegnung schaffen

Seit sieben Jahren helfen Martina Tschirge und Michaela Wintermayr-Greck Menschen dabei, im Landkreis Dachau anzukommen. Nun werden sie für ihr Projekt "Integration mit Augenmaß" mit dem Bayerischen Integrationspreis ausgezeichnet.

Von Eva Waltl

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: