Süddeutsche Zeitung

Unterschiedliche Vorstellungen:Ringen um den Dachauer Bahnhof

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Stadt und Bahn verhandeln weiter über Neugestaltung des Areals.

Mitte April treffen sich Vertreter von Stadt und Deutscher Bahn, um weiter über die Umgestaltung des Dachauer Bahnhofs zu diskutieren. Die Stadt muss mit der Bahn gemeinsam einen städtebaulichen Wettbewerb ausschreiben. Das ist schwierig, weil beide Parteien unterschiedliche Dinge wollen.

Der Stadt und auch dem Landkreis ist zuallererst daran gelegen, einen ausreichend großen Busbahnhof einzurichten. Derzeit geht es auf den Flächen viel zu eng zu. Flächen für Gewerbe und Handel hatten die Stadträte auch beschlossen, aber in sehr geringem Umfang. Der Münchner Straße soll keine Kundschaft weggenommen werden, zudem soll der Bahnhof keinen zusätzlichen Individualverkehr anziehen. Eine verzwickte Lage. Die Bahn und ihre verschiedenen Tochtergesellschaften möchten soviel wie möglich Baurecht heraus schlagen, so erklären Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) und Bauamtsleiter Moritz Reinhold auf Nachfrage. Dann möchte die Bahn die Grundstücke meistbietend veräußern. Die Stadt werde die Flächen nicht kaufen, sagt Hartmann.

Schwierige und langwierige Verhandlungen

Schwierig und langwierig sind die Verhandlungen nicht nur, weil die Vorstellungen der Beteiligten so verschieden sind, sondern weil die Grundstücke mehreren Bahn-Gesellschaften gehören, die sich wiederum miteinander absprechen müssen. Moritz Reinhold erklärt seufzend, er habe es mit einer Vielzahl Ansprechpartner zu tun, die häufig keine Antworten geben können, sondern wiederum auf andere Zuständige verweisen. Immerhin gebe es regelmäßige Treffen. Was die Bahn-Gesellschaften sich derzeit vorstellen, ähnelt laut Hartmann dem Zentralen Omnibusbahnhof an der Hackerbrücke in München. Unten Busstellplätze, oben Shopping-Mall. Das will die Stadt um keinen Preis.

Ob hingegen das alte Bahnhofsgebäude stehen bleibt, ist nicht klar. Das wird sich erst im Laufe des Wettbewerbs entscheiden - für den noch nicht einmal die Voraussetzungen geschaffen sind.

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Quelle:
SZ vom 19.03.2019 / vgr
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