Reden wir über:Hairstyling und Vitamin B

Reden wir über: Alexander Hauser wirkt ruhig und protzt nicht mit dem, was er erreicht hat.

Alexander Hauser wirkt ruhig und protzt nicht mit dem, was er erreicht hat.

(Foto: Jørgensen)

Alexander Hauser über seinen Job auf dem Vienna Fashion Day

interview Von Angelika Aichner

Alexander Hauser () sitzt in seinem Friseursalon und nippt an einem Milchkaffee. Er wirkt ruhig und protzt nicht mit dem, was er erreicht hat. Beinahe beiläufig erwähnt er, dass er im vergangenen Jahr den "International Hairstyling Wettbewerb" in Italien gewonnen hat. Euphorisch wird der gefragte Hairstylist dann, wenn er von Haaren spricht. Er mag seine Arbeit, wie er der SZ Dachau berichtet.

Herr Hauser, Sie waren am vergangenen Wochenende auf dem "Vienna Fashion Day". Wie kam es, dass Sie als Hairstylist engagiert wurden?

Bewerben im klassischen Sinne tut man sich dafür nicht. Man wird ausgewählt. Um ehrlich zu sein, ist es einfach nur Vitamin B. Ich kenne einige renommierte Friseure, etwa Mario Krankl aus Österreich oder Frédéric Fekkai aus den Vereinigten Staaten, und kooperiere mit einigen Unternehmen.

Wie erlebten Sie die zwei Tage in Wien?

Es war schon sehr hektisch, weil viele Leute da waren: die Designer natürlich, die Hairstylisten und Visagisten, die Models, die Organisatoren und die Sponsoren. Es waren insgesamt zehn zehnköpfige Gruppen, also einhundert Leute hinter der Bühne. Das ist nicht wenig. Aber die Show war wirklich toll, mit tollen Arbeiten. Ich durfte auch zusehen. Natürlich nicht Front Row.

Wurde Ihnen vorgegeben, wie Sie die Haare der Models stylen sollen?

Ja klar, das Creative Team sagte zu mir, dass die Haare so und so aussehen müssen. Die Frisur muss ja zum Look passen.

Warum entschieden Sie sich dafür, Hairstylist zu werden?

Vor etwa zehn Jahren arbeitete ich als Travestiekünstler und beschäftigte mich deswegen, und auch weil es mir einfach Freude machte, mit Haaren, mit Perücken. Dann beschloss ich, mein Hobby zum Beruf zu machen. Ein Lehrjahr absolvierte ich in Karlsfeld, eines in München. Wegen meiner guten Noten konnte ich die Ausbildung verkürzen. Ich war dann für ein Jahr in den Vereinigten Staaten. In Los Angeles und New York. Dort durfte ich arbeiten, es war eine sehr inspirierende Zeit. Und mittlerweile habe ich einen eigenen Salon.

Welchen Aufgabenbereich mögen Sie am liebsten?

Eigentlich bin ich ein kompletter Colorist - ich arbeite gerne mit kreativen Farben. Wobei natürlich Färben, Schneiden, Föhnen zusammengehören. Wenn der Schnitt nicht zur Farbe passt, ist die Frisur misslungen. Die muss aber auch die Persönlichkeit des Menschen widerspiegeln. Manchmal sehe ich, egal ob in Dachau, München oder Wien, so schöne Menschen mit einem so tollen Gesicht, doch die Haare passen einfach nicht dazu. Wenn eine Frau ein schönes Chanel-Kostüm trägt und dazu so lange, zottelige Haare, dann stimmt der komplette Look nicht mehr.

Welche Frisur ist momentan trendig?

Ich mag das Wort "Trend" nicht, es sind vielmehr Inspirationen. Aber asymmetrische Schnitte und pastellige Farben sind dieses und auch nächstes Jahr ganz groß.

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