Bei den beiden Bundestagswahlen vor vier und vor acht Jahren hatte der Puchheimer Rechtsanwalt Helmut P. Krause vergeblich versucht, von etablierten Parteien unabhängige Wahlkreisabgeordnete in den Bundestag zu bringen. Der Puchheimer ist Bundessprecher und Gründer der Initiative "Vereinigte Direktkandidaten". Tatsächlich schaffte es bei der Wahl 2013 laut Krause jedoch nur ein einziger Bewerber seiner Initiative auf einen Stimmzettel. Das war es dann schon. So sollte bei der Bundestagswahl vor vier Jahren für Krauses Initiative im Wahlkreis 215 Dachau/Fürstenfeldbruck eigentlich der damals noch in der Psychiatrie in Bayreuth einsitzende Gustl Mollath antreten. Der Fall Mollath gilt als Justizskandal, da Mollath wegen angeblicher Wahnvorstellungen und Gemeingefährlichkeit in die Psychiatrie eingewiesen worden war. Mollath hatte vor vier Jahren jedoch bestritten, an einer Kandidatur interessiert zu sein und sprach damals von einer Falschmeldung. Helmut P. Krause bestätigte kürzlich erneut, dass er Mollath gerne als Direktkandidaten im Wahlkreis Dachau/Fürstenfeldbruck gehabt hätte.
Bei der Bundestagswahl in diesem Herbst will es die Initiative wieder mit Direktkandidaten versuchen. Eine Vorentscheidung für den Wahlkreis Dachau Fürstenfeldbruck hat laut Krause am 17. Februar ein sogenanntes "Bürgerkomitee 215" von acht Personen getroffen. Das Bürgerkomitee einigte sich auf vier Männer und eine Frau als sogenannten "Fünferrat". Eine von diesem fünf Personen soll bis Mitte März zum Direktkandidaten bestimmt werden. Dieser kann von der Kommunalaufsicht des Landratsamts zur Wahl zugelassen werden, wenn er eine bestimmte Anzahl von Unterschriften von Unterstützern aus dem Wahlkreis vorlegt. Vor vier Jahren waren das 200 Unterschriften. Die fünf potenziellen Bewerber sind: Ludwig Andrione, Rettungssanitäter und Psychologiestudent aus Fürstenfeldbruck, Rechtsanwalt Helmut P. Krause aus Puchheim, Bundessprecher der Initiative, Christian Kreiß, Professor für Finanzierung und Wirtschaftspolitik aus Gröbenzell, Marianne Leitner, Inhaberin eines Gästehauses in Puchheim, und Michael Marek, Geschäftsführer der Gigatech Datenrettung in Maisach. Krause bezeichnete es als "Ehrensache", diesmal im Bundestagswahlkreis seines Wohnorts einen Direktkandidaten auf den Stimmzettel zu haben. Das müsse nicht er sein, jedes Mitglied des Fünferrates sei dafür geeignet. Krauses Initiative tritt ein für "ehrliche, anständige, zuverlässige, gemeinwohlorientierte und von den etablierten Parteien unabhängige Wahlkreisabgeordnete". Zudem soll ein Kontrapunkt zu den Kandidaten der Parteien gesetzt werden.