Publikumsmagnet Volksfest:Rekord-Wiesn

Publikumsmagnet Volksfest: So viele Besucher wie noch nie sind heuer auf das Dachauer Volksfest geströmt. Wegen der Hitze wurde allerdings weniger Bier getrunken.

So viele Besucher wie noch nie sind heuer auf das Dachauer Volksfest geströmt. Wegen der Hitze wurde allerdings weniger Bier getrunken.

(Foto: Toni Heigl)

Die Stadt spricht von etwa 350 000 Besuchern auf dem Dachauer Volksfest - Wirte und Schausteller sind hoch zufrieden

Von Thomas Altvater, Dachau

Das Dachauer Volksfest wird immer beliebter. Das geht aus den Besucherzahlen hervor, die der städtische Organisator, Klaus Mader, nun vorliegen hat. Ungefähr 350 000 Menschen haben das zehntägige Fest auf der Ludwig-Thoma-Wiese in diesem Jahr besucht, schätzt Mader. Er spricht sogar von einer "Rekord-Wiesn". Während das Fest im vergangenen Jahr wegen eines Unwetters vorzeitig abgebrochen werden musste, sorgte das in diesem Jahr gute und beständige Wetter für mehr als zufriedene Wirte, Schausteller und Organisatoren. Trotz der vielen Besucher ging es auf dem Festplatz weitgehend friedlich zu, berichten Polizei und Stadt. Stattdessen mussten die Beamten gerade außerhalb des Geländes immer wieder einschreiten.

Ungefähr 5500 Menschen passen in das große Festzelt und den Biergarten des Dachauer Gastronoms Ewald Zechner. Den Einlass habe er in diesem Jahr mehrmals stoppen müssen, erklärt der Festwirt. "Das passiert sonst sehr selten." Aufgrund des heißen Wetters verkaufte Zechner zwar weniger Bier, dafür aber mehr alkoholfreie Getränke. Zufrieden ist er allemal.

Paul Tille zeichnet ein ähnliches Bild. Die Hitze habe sich auch auf den Verkauf der Speisen auf dem Festplatz ausgewirkt, so der Schaustellersprecher. "Die Eisstände waren heuer die Favoriten unter den Besuchern und insgesamt wurde mehr getrunken als gegessen." Insgesamt seien die Schausteller mit dem Verlauf des Volksfests hochzufrieden gewesen, stellt Tille fest. "Die Umsätze waren ähnlich gut wie im vergangenen Jahr."

Auch das Einsatzaufkommen der Polizei am diesjährigen Dachauer Volksfest habe sich ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres bewegt, erklärt Polizeisprecher Björn Scheid. In acht Fällen mussten die Einsatzkräfte auf dem Festplatz wegen Körperverletzungsdelikten einschreiten. Schwerwiegende Verletzungen gab es keine. Gegen sieben Personen sprachen die Beamten Platzverweise aus, zehn weitere wurden vorübergehend in Gewahrsam genommen. Ein 29-Jähriger, der einer jungen Frau unter dem Dirndl zwischen die Beine gegriffen hatte, wurde festgenommen. Größere Probleme bereiteten den Beamten mehrere Schlägereien im Umfeld der Festwiese nach Ende des Festbetriebes. An den Wochenenden sowie am vorvergangenen Dienstag waren die Einsatzkräfte zum Teil mit einer größeren Menge aggressiver junger Leute konfrontiert, die nur durch den Einsatz mehrerer Streifenbesatzungen unter Kontrolle gebracht werden konnten.

Fast schon harmlos dagegen wirken die vielen "Wildbiesler", die in jedem Jahr die zahlreichen Anwohner verärgern. Um das Problem in den Griff zu bekommen, hat die Stadt bereits vieles versucht. So wollten die Verantwortlichen die entsprechenden Flächen besser ausleuchten. Doch das habe das Problem nur noch verstärkt, weiß Mader. In diesem Jahr wurde die Anzahl der Toilettencontainer erhöht. Insgesamt fünf Container mehr, vier für die Frauen und einer für die Männer, standen nun neben den Zelten. Für Mader ist das allerdings nur ein Tropfen auf den heißen Stein. "Wir bräuchten noch viel mehr Container, um das Problem zu lösen, aber dafür ist kein Platz auf der Festwiese." Den Boom des Volksfests beobachtet Mader jedoch nicht nur mit Freude. "Wenn das so weiter geht, dann wird es irgendwann zum Problem." Größer werden kann das Fest wegen des eingeschränkten Platzes nicht mehr.

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