Josef Pröll ringt um Fassung. Immer wieder wechselt sein Blick zwischen den Familienfotos, seinen Notizen und dem Publikum. Wenn der 71-Jährige an diesem Abend in der KZ-Gedenkstätte Dachau im Rahmen der Reihe „Erinnerung und Familiengedächtnis“ von seiner Familiengeschichte erzählt, beginnt man zu verstehen, was ihn auch heute noch so bewegt. Als Nachkomme von KZ-Häftlingen war das Leben von Josef Pröll und seiner Familie lange von Ausgrenzung und Bedrohung gekennzeichnet.
Gedenkstätte Dachau:„Der Albtraum hörte 1945 nicht auf“
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Josef Pröll ist das Kind von KZ-Häftlingen. Er und seine Familie erfahren jahrzehntelange Ausgrenzung. Der Referent und Filmemacher setzt sich deshalb seit seiner Jugend für die Aufarbeitung des NS-Regimes ein. Die aktuellen politischen Entwicklungen bereiten ihm Sorge.
Von Simon Fortmann, Dachau
Kinostart „Die Fotografin“:Die Reporterin und der Massenmord
Lee Miller von der englischen „Vogue“ besucht das KZ Dachau einen Tag nach der Befreiung. Sie macht ikonische Fotos vom Leid der Opfer – und zahlt dafür einen hohen Preis. Kate Winslet spielt die Fotografin in dem neuen Kinofilm.
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