Probleme am Start:Verzögerungen bei Corona-Testergebnissen

165 Personen warten nach einem Besuch des Testzentrums in Indersdorf auf ihre Resultate - die Labore sind überfordert

Von Lena Krafft, Markt Indersdorf

Wenige Tage nach dem Start des bayerischen Corona-Testzentrums in Markt Indersdorf gibt es die ersten Probleme. Wie das Dachauer Landratsamt mitteilt, kommt es bei der Auswertung der Tests zu Verzögerungen in den zuständigen Laboren. 165 getestete Personen müssen länger als üblich auf ihre Testresultate warten. Wann sie die Ergebnisse erhalten werden, sei noch nicht vorauszusehen. Auf Nachfrage äußerte das Landratsamt die Befürchtung, dass sich das Problem unter Umständen auch in den nächsten Tagen nicht lösen lasse.

Die Verzögerung rührt daher, dass den zuständigen Laboren Reagenzien und Verbrauchsmaterialien fehlen, die sie zur Auswertung der Proben brauchen. Grund für den Mangel an chemischen Nachweismitteln ist nach Angaben des Landratsamts die wieder zunehmende Zahl an Tests. Neue Verdachtsfälle, freiwillige Tests und auch die Testpflicht für Reiserückkehrer tragen gegen Ende der Sommerferien zu einer Ausreizung der Kapazitäten bei.

Die Teststrecke am Indersdorfer Volksfestplatz ist am Montag reaktiviert worden, nachdem die bayerische Staatsregierung zuletzt die Schaffung von Testzentren in jedem Landkreis gefordert hatte. Die Kosten für die Stationen übernimmt der Freistaat. Am Montag und Dienstag sind nach Angaben des Landratsamtes bereits mehr als 300 Menschen getestet worden. Doch die Nachfrage ist offenbar so groß, dass die Labore mit der Auswertung der Tests nicht mehr hinterherkommen. Die von der aktuellen Verzögerung betroffenen 165 Personen sind am Mittwoch telefonisch oder per Mail informiert worden.

Wie Katharina Gall, Sprecherin des Landratsamts, auf Anfrage erklärt, komme es nicht nur in Dachau zu Verzögerungen. Bei der Behörde geht man davon aus, dass die Lage bei anderen Landkreis-Teststationen ähnlich ist, da die Labore mit denselben Engpässen zu kämpfen haben. Um welche Labore es sich handelt, wollte Gall auf Nachfrage nicht sagen. Nach Angaben des bayerischen Gesundheitsministeriums sind die derzeitigen Engpässe aber lediglich ein punktuelles Problem einzelner Labore. Vor allem nach den Sommerferien sei eine Entspannung der Lage zu erwarten, so ein Ministeriumssprecher.

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