Privatunternehmer will Geschäft übernehmen:Die Rettung naht

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(Foto: Toni Heigl)

Franziskuswerk freut sich über Nachfolger für Altstadtladen

Von Wolfgang Eitler, Dachau/Schönbrunn

Soll die Zitterpartie um den Altstadtladen des Franziskuswerks Schönbrunn tatsächlich gut ausgehen? Ist es vorstellbar, dass nach all den Unkenrufen über das fast schon sichere Ende und die fatalen Folgen für die gesamte Dachauer Altstadt doch noch die Rettung naht? Eine Presseerklärung der gemeinnützigen Franziskuswerk GmbH lässt hoffen. Pressesprecherin Sigrun Wedler meldet: "Das Franziskuswerk Schönbrunn hat einen Nachfolger für seinen Lebensmittelladen in der Dachauer Altstadt gefunden. Voraussichtlich zum 1. September 2017 wird ein selbständiger Kaufmann den Laden mit einem ähnlichen Sortiment wieder eröffnen."

Zur Erinnerung: Das Unternehmen, das sich um behinderte Menschen kümmert, gründete vor vielen Jahren zwei Läden in Dachau-Süd und in der Altstadt, mit dem Ziel, lukrative Arbeitsplätze für ihre Klientel zu schaffen. Gleichzeitig sollte ihnen ermöglicht werden, außerhalb der dörflichen Struktur von Schönbrunn einen inklusiven Arbeitsplatz zu erhalten. In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten sind sämtliche Versuche gescheitert, einen Supermarkt in der Altstadt langfristig zu erhalten. Im Untergeschoss des Kaufhauses Hörhammer gelang es keinem, ausreichend Kundschaft an sich zu binden.

Darüber konnte Franziskuswerk-Geschäftsführer Tolksdorf nie klagen: "Die Umsätze sind seit Jahren stabil auf einem guten Niveau." Aber die Erlöse reichten nicht aus, um die beiden Geschäfte in Dachau in der bisherigen Form weiterzuführen. Der wesentliche Grund sind die Personalkosten. Denn behinderte Menschen müssen während der Arbeitszeit pädagogisch betreut und fachlich angeleitet werden. Dieser zusätzliche Aufwand habe zu den für ein gemeinnütziges Unternehmen hohen Defiziten im sechsstelligen Bereich geführt, sowohl für Dachau-Süd als auch für die Altstadt. Sie waren nach Ansicht des Franziskuswerks nicht mehr zu rechtfertigen, weil mit den gleich hohen Beträgen anderswo wesentlich mehr inklusive Arbeitsplätze geschaffen werden könnten.

Vor knapp einem Jahr begann die fiebrige Suche nach einem Nachfolger. Jetzt sagt Pressesprecherin Wedler: "Wir sind echt froh." Den Namen, dem Verbindungen zu größeren Handelsketten nachgesagt werden, will Wedler nicht preisgeben. Sie sagt: "Er will persönlich an die Öffentlichkeit treten." Was mit dem Getränkemarkt und dem Lebensmittelmarkt in Dachau-Süd passiert, ist anscheinend noch nicht klar. Dem Vernehmen nach soll ein Bauernmarkt an einem Teil der Immobilie interessiert sein.

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