Prävention ist wichtig:Winterzeit ist Einbruchszeit

Herbsttrends - E wie Einbrüche

In der dunklen Jahreszeit warnt die Polizei regelmäßig vor Einbrechern. Schon absperrbare Fenster machen das Zuhause sicherer.

(Foto: dpa)

Dank der Präventionsarbeit der Polizei für ein sicheres Zuhause sinkt die Zahl der Beutezüge im Landkreis zwar stetig, doch die Gefahr ist nicht gebannt. Einbrüche passieren meist im Schutz der Dunkelheit zwischen 16 und 20 Uhr

Von Christiane Bracht, Dachau

Die Tage werden trüber, die Nächte länger. Für Einbrecher ideale Bedingungen, um im Schutz der Dunkelheit Beute zu machen. Erst vergangene Woche haben zwei Männer versucht, um acht Uhr morgens in ein Karlsfelder Reihenhaus einzusteigen. Die Bewohner hatten jedoch Glück, ihr Hund verjagte durch sein lautes Bellen die Täter. Zurück blieb nur ein relativ geringer Schaden am Fenster, das die Einbrecher aufhebeln wollten. Doch nicht für alle Opfer endet es so glimpflich. Deshalb rät die Polizei, gerade jetzt auf der Hut zu sein.

Zwar haben die Einbrüche in den vergangenen Jahren deutlich abgenommen, aber die Gefahr, selbst Opfer zu werden, ist keinesfalls gebannt. 2016 gab es noch 131 Einbrüche im Landkreis Dachau, berichtet Polizeisprecher Günther Findl. Im vergangenen Jahr ist die Zahl fast um die Hälfte gesunken. Insgesamt wurden 67 Einbrüche registriert und heuer haben sich die Einsätze in diesem Bereich noch einmal halbiert - allerdings ist das Jahr noch nicht zu Ende, warnt Findl. 30 Fälle waren es bislang. Am meisten betroffen waren die Bewohner der Autobahngemeinden Odelzhausen und Sulzemoos sowie die Große Kreisstadt Dachau. Deshalb hat die Polizei jetzt zu Beginn der dunklen Jahreszeit hauptsächlich dort ihre Flugblätter verteilt. Darin klärt sie die Bürger auf, wie sie sich vor Eindringlingen schützen können.

Das Schlimmste für die betroffenen Menschen ist nämlich meist gar nicht, dass ihnen Bargeld, Schmuck oder technische Geräte gestohlen werden, sondern dass sie sich nach einem Einbruch in ihren eigenen vier Wänden nicht mehr sicher fühlen, weiß Findl. "Die psychologische Belastung der Betroffenen ist riesig." Um dem vorzubeugen, raten die Beamten einbruchsichere Türen und abschließbare Fenster einzusetzen und diese auch beim kleinsten Gang zum Bäcker immer abzuschließen, nichts offen zu lassen. Auch der Einsatz von Zeitschaltuhren kann sinnvoll sein, rät die Polizei. Denn wenn es früh dunkel wird, können Diebe sehr schnell erkennen, ob jemand zu Hause ist. Die Innenbeleuchtung wirke wie ein Signal, erklärt Josef Heggmeier von der Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck. So passieren die meisten Einbrüche in der Zeit zwischen 16 und 20 Uhr, nicht nachts.

"Wichtig ist es auch, die Augen offen zu halten und die Polizei sofort zu verständigen, wenn einem etwas Verdächtiges in der Nachbarschaft auffällt", sagt der Dachauer Polizeisprecher Findl. "Wir gehen jedem Hinweis nach", versichert er. In der Vergangenheit habe sich gerade das ausgezahlt. Oft sei auch niemand mehr da gewesen, als der Streifenwagen aufgetaucht sei, gibt der Beamte zu. Dennoch sollte man nicht zögern anzurufen. "Es hat abschreckende Wirkung." Denn wenn die Polizei jemanden angetroffen habe, musste der Verdächtige eine Personenkontrolle über sich ergehen lassen. Findl ist fest davon überzeugt, dass gerade die enge Zusammenarbeit zwischen Polizei und Bürgern viel zum Rückgang der Einbrüche im Landkreis Dachau beigetragen hat. 2017 wurden immerhin 58,2 Prozent aller Wohnungseinbrüche aufgeklärt - das ist eine hohe Erfolgsquote.

Auch ein Grund ist vermutlich, dass in den vergangenen zwei Jahren größere Banden geschnappt wurden. Besonders für die Anwohner der Autobahngemeinden hat sich dies sicher positiv ausgewirkt. Denn hier gingen vor allem Osteuropäer gerne auf Diebeszug. Durch die großen Ausfallstraßen konnten sie in Windeseile über die Autobahn entkommen. Aber auch kleinere Erfolge freuen die Polizei. So wurden erst vor Kurzem drei Jugendliche erwischt. Sie hatten auf ihren nächtlichen Beutezügen mehrere Jugendzentren und Schulen im Landkreis heimgesucht. Neben Bargeld interessierten sie sich vor allem für Playstations und Bildschirme, berichtet Findl.

Wer sich in Sicherheitsfragen beraten lassen will, um gegen Eindringlinge gewappnet zu sein, kann sich unter Telefon 08141/6120 von der Polizei beraten lassen.

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