Positionspapier:Busverkehr attraktiver machen

Junge Union greift einen Antrag der Grünen auf

Die Junge Union Dachau hat nun auch das Thema Nahverkehr entdeckt und fordert einen Zehn-Minuten-Takt für alle Stadtbusse und Betriebszeiten bis Mitternacht. Damit greift die JU exakt einen Antrag der Grünen-Stadtratsfraktion vom Juni auf. Seit dem Fahrplanwechsel Ende 2014 fahren die Busse im Dachauer Stadtgebiet immerhin bis 22 Uhr, zuvor war um 20 Uhr Schluss. Der Probebetrieb ist auf vier Jahre angelegt, doch die Rückmeldungen bisher sind gut. Grünen-Fraktionssprecher Thomas Kreß erklärte im Juni dazu: "Die Verstärker-S-Bahn nützt mir gar nichts, wenn ich danach 20 Minuten auf den Stadtbus warten muss." Deshalb sollen alle Buslinien zumindest dann im Zehn-Minuten-Takt fahren, wenn es die S2 auch tut.

Im gemeinsamen Nahverkehrsplan von Stadt und Landkreis, der noch erarbeitet wird, ist ein Zehn-Minuten-Takt für die Dachauer Stadtbusse bereits vorgesehen. Landrat Stefan Löwl (CSU) als Vorsitzender der Verkehrskonferenz München Nord stellt sich deutlich hinter den Ausbau des Nahverkehrs. Auch durch Tangentialverbindungen zwischen den S-Bahn-Linien. Zwischen Starnberg und Fürstenfeldbruck gibt es bereits eine. Diskutiert wird über eine Busverbindung zwischen Fürstenfeldbruck und Dachau. Die JU schlägt einen Stundentakt der Linie 708 zwischen Markt Indersdorf und Vierkirchen vor, um zumindest schon mal die beiden S-Bahn-Äste im Landkreis besser zu verbinden.

Die Nachwuchspolitiker haben ein, wie sie in einer Pressemitteilung schreiben "umfassendes Positionspapier" erarbeitet. Darin fordern sie weiter, Busspuren einzurichten und Linienbusse bei der Ampelschaltung zu berücksichtigen. Hier ist die Stadt allerdings bereits bedeutend weiter: Während an der Schiller- und Hermann-Stockmann-Straße bereits eine Bluetooth-Technik zur Beschleunigung getestet wird, will die Stadt nun zusätzlich 800 000 Euro in Funktechnik investieren, um Busse schneller durch Staus und Stopp-and-Go bringen zu können. Autos und Radfahrer werden von der Technik ebenfalls erfasst, sodass die Verkehrsströme möglich ausgewogen gelenkt werden können.

Wen die Junge Union mit ihrem Papier erreichen will, bleibt offen. Ihre Ideen haben jedenfalls längst die Entscheidungsgremien erreicht und sind teilweise bereits auf dem Weg zur Umsetzung.

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