Polizisten retten Frau aus der Amper:Eine coole Rettungsaktion

Die Dachauer Polizisten Alexander Pöckl und Benedikt Weber riskieren ihr eigenes Leben und bergen eine Frau aus der Amper - mit einem beherzten Sprung ins eiskalte Wasser.

Daniela Gorgs

Mit einem beherzten Sprung in die Amper haben zwei Polizisten der Polizeiinspektion Dachau am Sonntagmittag eine Frau aus den eisigen Fluten der Amper gerettet und dabei ihr eigenes Leben riskiert. Fußgänger hatten die Frau am Alten Wehr hinter dem Dachauer Familienbad im Wasser treiben sehen und die Rettungsleitstelle alarmiert. Mit dem Kenntnisstand "Leblose junge Frau treibt in der Amper" eilten die Polizeiobermeister Alexander Pöckl, 28, und Benedikt Weber, 26, zum Einsatzort. "Wir waren sehr angespannt", sagt der 28-jährige Pöckl hinterher.

Retter

Retteten eine Frau aus der Amper: die Polizisten Benedikt Weber (links) und Alexander Pöckl (rechts) aus Dachau.

(Foto: Toni Heigl)

Vom Ufer sahen sie die Frau im Wasser, mit dem Gesicht nach oben, den Händen rudernd und nach Luft schnappend. "Uns ist ein Stein vom Herzen gefallen, als wir sahen, dass sie lebt", sagt Pöckl. Rasch zogen sich die beiden Polizisten ihre Jacken aus, rissen ihre Waffengürtel runter, kletterten über einen zweieineinhalb Meter hohen Zaun und sprangen ins Wasser. "Wir standen extrem unter Adrenalin, sonst hätten wir den Zaun vermutlich nicht so schnell geschafft", sagt der Polizist.

Etwa fünf Minuten lang hielten die beiden Dachauer Polizisten die Frau schwimmend über Wasser, bis weitere Einsatzkräfte ihnen ein Seil zuwarfen, mit dem die Frau an Land gezogen wurde. Die Gerettete, deren Identität bis Redaktionsschluss noch nicht feststand, wurde wegen einer Unterkühlung ins Klinikum Dachau gebracht. Wie am Abend bekannt wurde, schwebt die etwa 30 Jahre alte Frau nicht mehr in Lebensgefahr. Die Gründe, wie sie ins Wasser geriet, sind bislang unklar.

Auch die beiden Dachauer Polizisten wurden zunächst in Wärmedecken eingewickelt ins Krankenhaus gebracht, wo sie warm duschten und trockene Kleidung anzogen. Wie Pöckl berichtet, ist die Amper derzeit "gefühlte fünf Grad kalt".

Die beiden Polizisten wissen: Ohne ihren couragierten Einsatz hätte die Frau nicht überlebt. Durch die Sogwirkung vor dem Wehr wäre sie nicht mehr alleine aus dem Wasser gekommen. Großes Lob erhielten die Polizisten von Hans-Peter Kammerer, Leiter der Pressestelle im Polizeipräsidium Oberbayern-Süd in Ingolstadt: "Respekt vor der außergewöhnlichen Leistung der Kollegen, die ihre eigene Gesundheit aufs Spiel gesetzt haben." Zudem lobte Kammerer die "perfekt funktionierende Rettungskette". Nachdem Fußgänger die Leitstelle informiert hatten, rückten etwa 50 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Dachau, des Technischen Hilfswerkes und der Wasserwacht aus. Ein Großteil der alarmierten Einsatzkräfte konnte noch auf der Anfahrt wieder umkehren, nachdem bekannt wurde, dass die Frau bereits gerettet war.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: