Süddeutsche Zeitung

Pläne für 2019:Ein internationales Fest für Karlsfeld

Nach dem erstmals ausgerichteten Kulturwochenende am See plant die Gemeinde nun einen bunten Event im Ortszentrum

Von Christiane Bracht, Karlsfeld

Die Karlsfelder Kulturschaffenden sind auf den Geschmack gekommen: Das erste gemeinsame Festival am Karlsfelder See war trotz Regens ein echter Erfolg. Für nächsten Sommer wollen sie nun ein internationales Kulturfestival auf die Beine stellen. Vizebürgermeister Stefan Handl (CSU) stellte die Idee am Dienstag im Hauptausschuss vor und bat die Gemeinde um Unterstützung. "Eine tolle Geschichte", begeisterte sich Bürgermeister Stefan Kolbe (ebenfalls CSU) sofort.

Das internationale Kulturfestival soll am Wochenende 20. und 21. Juli stattfinden, darauf hat sich der Runde Tisch bereits geeinigt. Anders als das erste Festival, das an die Freiluftausstellung "Seh am See" vom Kulturkreis angegliedert war und deshalb einen klaren Schwerpunkt bei der bildenden Kunst hatte, soll bei der zweiten gemeinsamen Veranstaltung Musik, Tanz und Kulinarik im Fokus stehen.

Die Idee kam am Runden Tisch auf, an dem Handl alle Kulturschaffenden und Vereine regelmäßig versammelt. Die Begeisterung über das erste Kulturfest in Karlsfeld war so groß, obwohl sich der sonst so schöne lange Sommer just an dem Wochenende von seiner nassen Seite gezeigt hatte, und Muckerl Bühne sowie A-Cappella-Chor sogar ihre Auftritte absagen mussten, weil die Zuschauer sonst im Matsch versunken wären. Einstimmig sprachen sich die Kulturschaffenden für eine Wiederholung des Events aus. Einziges Manko, fanden sie, sei, dass das "Seh am See", an das man die Veranstaltung geknüpft hatte, nur alle zwei Jahre stattfindet. Ein Kulturfest sollte aber jedes Jahr sein, darin waren sich alle einig. Und so kam man auf die Idee, ein übers andere Jahr ein Kulturfest auszurichten, das nicht am See, sondern im Ortszentrum stattfindet.

Für Juli 2019 wählten die Teilnehmer des Runden Tischs nun den Bruno-Danzer-Platz in der sogenannten Neuen Mitte als Veranstaltungsort. Bürgermeister Kolbe freute sich insgeheim darüber, denn er bemüht sich, bei jeder Gelegenheit, das Neubaugebiet gegenüber dem Rathaus zu beleben. Kritiker bemängeln nämlich immer wieder, wie tot der Platz sei. Sollte die Neue Mitte für das Kulturfest zu klein sein, will man auch den Marktplatz einbeziehen.

"Ein internationales Kulturfest, das klingt schön", lobte Venera Sansone (SPD). Sie erinnerte sich sofort an das internationale Straßenfest der Italiener und Griechen, das bis vor einigen Jahren immer in Karlsfeld gefeiert wurde. "Schade, dass es da nicht mehr gibt", sagte sie. In dem neuen Fest sieht sie nun eine Chance, dies wieder aufleben zu lassen. Außerdem habe man so die Möglichkeit, noch andere Länder zu integrieren, so Sansone. Flüchtlinge und Helferkreise sollen in das Fest eingebunden werden, erklärte Vizebürgermeister Handl. "Das Internationale passt gut zum Charakter unserer Gemeinde."

Welcher Verein sich wie einbringen wird, ist noch offen, die Planungen beginnen jetzt erst. Das Sinfonieorchester hat aber schon jetzt erklärt, dass es, wie im vergangenen Jahr auch, gerne wieder den Abschluss des Festivals machen würde: ein Konzert im Bürgerhaus. Auch in der Partnerstadt Muro Lucano ist man bereits begeistert von der Idee, berichtet Handl. Bei einem Kurzbesuch beim neuen Bürgermeister der süditalienischen Stadt signalisierten die Freunde bereits, dass sie sich an dem Fest beteiligen wollen. "Und die Küche in Muro Lucano ist ein echtes Erlebnis", schwärmt Handl schon jetzt. Auf jeden Fall will die Gemeinde keine Vorgaben machen. "Wir wollen den Kreativen möglichst viele Freiräume lassen, sie lediglich unterstützen und helfen", sagt der Vizebürgermeister. Marketing und Organisation wird man für die Gemeinde wohl in die Hand nehmen, Stände aufbauen, vielleicht sogar ein Zelt. Etwa 3500 Euro will die Gemeinde dafür im Haushalt 2019 einplanen.

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Quelle:
SZ vom 29.11.2018
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