Pfaffenhofen:Maibaum-Klau

Schon zum zweiten Mal wurde den Ebersriedern der Maibaum aus dem Wald gestohlen. Jetzt ist der ganze Ort wütend.

Von Wolfgang Eitler

Ohne Übertreibung kann gesagt werden, dass ganz Ebersried sauer ist. Denn zwei Mal hintereinander ist der Maibaum direkt aus dem Wald gestohlen worden. Also in einem Zustand, in dem er noch nicht fertig ist. Deshalb wenden sich die Ebersrieder gemeinsam mit Gemeinderat Manfred Wolff nun an die Öffentlichkeit. In einer Pressemitteilung schreibt Marion Krimmer vom Maibaum-Team: "Das hat mit Brauchtum nichts mehr zu tun."

Bereits zum zweiten Mal wurde der Maibaum für den Pfaffenhofener Ortsteil Ebersried aus dem Wald entwendet. Den Traditionen zufolge darf ein Maibaum erst gestohlen werden, nachdem er aus dem Wald abtransportiert wurde. Erst dann gilt er auch als Maibaum. Ebersried hatte den Abtransport für den Sonntag vorgesehen, entsprechend waren im Ort das Herrichten des Baumes und auch seine Bewachung vorbereitet.

Bereits vor einer Woche war der Baum aus dem Wald verschwunden, konnte nach entsprechenden Verhandlungen aber wieder zurückgeholt werden. Über die Diebe hüllt sich Marion Krimmer in Schweigen. Für Gemeinderat Manfred Wolf hört der Spaß nun auf: "Wer einen Baum aus dem Wald holt, begeht Holzdiebstahl. Dies hat mit Traditionen überhaupt nichts zu tun, sondern man schießt hier weit über das Ziel hinaus."

Außerdem kündigt er an: "In unserem Falle ergeht auch eine Strafanzeige durch den Holzbesitzer." Wolf sorgt sich darüber hinaus um die Auswirkungen auf die Dorfgemeinschaften allgemein: "Diese Fälle häufen sich. Unter solchen Umständen wird es immer schwerer, Freiwillige zum Mitmachen zu bewegen. Denn die Vorfreude wird stark beeinträchtigt."

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: