Pfaffenhofen legt Ausbauprogramm vor:Neue Wege für Radler und Fußgänger

Bauernversammlung

Bürgermeister Helmut Zech und sein Gemeinderat beschließen ein ehrgeiziges Programm.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

Pfaffenhofen beschließt ein anspruchsvolles Ausbauprogramm - allerdings mit sehr langfristigen Realisierungszeiträumen

Von Horst Kramer, Pfaffenhofen a. d. Glonn

Alle Radfahrerinnen und Radfahrer in der Gemeinde Pfaffenhofen an der Glonn können sich freuen, ebenso alle, die dort zu Fuß unterwegs sind. Denn der Gemeinderat beschloss bei seinem jüngsten Treffen ein anspruchsvolles Ausbauprogramm des heimischen Geh- und Radwegenetzes einschließlich einer Prioritätenliste zur Umsetzung des Programms. Die beiden Fraktionsvorsitzenden, Michael Lampl (CSU) und Harald Mang (AWG), hatten gemeinsam einen entsprechenden Antrag vorgelegt.

Doch Bürgermeister Helmut Zech (CSU) dämpfte umgehend die Hoffnungen seiner Ratskolleginnen und Ratskollegen sowie der anwesenden Zuhörer: "Bis das alles Realität wird, sitzen die Älteren unter uns, also auch ich, nicht mehr hier auf diesen Stühlen." Zech feierte im Sommer seinen fünfzigsten Geburtstag.

Ganz oben auf der Prioritätenlisten steht die Gehweg- und Radwegverbindung nach Odelzhausen. Der Gemeinderat beschloss jedoch nicht, den Bau ein Doppelspur entlang der Staatsstraße 2052 in Angriff zu nehmen, sondern stattdessen den noch Feldweg über die Glonn nach Dietenhausen für nichtmotorisierte Verkehrsteilnehmer zu ertüchtigen. Lampl begründete das so: "Das Nadelöhr am Odelzhauser Ortseingang ist die Glonnbrücke, die wird sich so schnell nicht verbreitern lassen." Klaus Reindl (AWG) unterstützte Lampl mit dem Argument, dass die hohe Verkehrsdichte auf der Staatsstraße noch zunehmen und gerade für Kinder zu einer Belastung und Gefahr werde. Der Gemeinderat erwartet, dass der Weg vor allem von Schulkindern genutzt wird - er stellt schon jetzt die kürzeste Verbindung aus Pfaffenhofener Ortsteilen wie Wagenhofen, Pfaffenhofen und Egenburg ins Odelzhausener Schulzentrum dar. Ein Haken dabei: Dietenhausen ist weder mit Bürgersteigen noch mit Radwegen ausgestattet.

Ebenfalls ganz oben auf der Liste steht die Verbindung zwischen Unterumbach und Oberumbach, schon allein wegen der gemeindeeigenen Straße zwischen den beiden Dörfern. "Der Belag macht es nicht mehr lange", warnte die Unterumbacherin Marianne Steinhart (CSU/parteifrei). "Die Planung hätten wir in der Schublade", machte Zech den Anwesenden erst Mut, schob aber sogleich ein dickes "Aber" hinterher: "Das Projekt ist nicht realisierbar, weil ein einziger Eigentümer sich einer Grundabtretung verweigert." Der Bürgermeister erinnerte an die Probleme beim Ausbau der Verbindung zwischen Oberumbach und Stockach: "Es hat ganze zehn Jahre gedauert, bis die Maßnahme abgeschlossen war."

Außerdem will der Gemeinderat einen Rad- und Gehweg zwischen Oberumbach und Freienried (Gemeinde Eurasburg, Landkreis Aichach-Friedberg) in Angriff nehmen sowie irgendwann eine Zusatzspur zwischen Pfaffenhofen und Unterumbach realisieren. "Das Projekt hängt von vielen Faktoren ab", resümierte Zech, "von unseren Finanzen, von den Fördermöglichkeiten und natürlich von der Verfügbarkeit der Grundstücke".

Das Gremium beschloss, allen Einwohnern der kleinsten Landkreisgemeinde die Möglichkeit zu geben, eigene Wünsche und Präferenzen zu äußern. Als Endtermin fassten die Gemeinderäte Ende April 2019 ins Auge.

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