Pfaffenhofen/Glonn:"Die Türen sind offen"

Schulverband Odelzhausen will Inklusion in Neubau ermöglichen

Von Renate Zauscher, Pfaffenhofen/Glonn

"Der Neubau der Schule Odelzhausen wird selbstverständlich behindertengerecht ausgeführt." Dies erklärte der Pfaffenhofener Bürgermeister und Vorsitzende des Zweckverbands der Odelzhausener Grund- und Mittelschule, Helmut Zech (CSU), in der Sitzung des Pfaffenhofener Gemeinderats am Montag. Zech nahm damit Bezug auf Presseberichte, wonach die Inklusion behinderter Schüler der vom Franziskuswerk Schönbrunn betriebenen Johannes-Neuhäusler-Schule im geplanten Neubau an zu hohen Mietforderungen des Zweckverbands scheitert.

Bürgermeister Zech betonte in seiner Erklärung vor dem Gemeinderat, dass der Zweckverband am Scheitern einer Vereinbarung zwischen ihm und dem Franziskuswerk nicht die Schuld trage. Zunächst sei ein eigener Bau des Franziskuswerks auf dem Schulgelände im Gespräch gewesen. Diese Pläne, die vor zwei Jahren an den Schulverband herangetragen worden seien, habe man durchaus befürwortet und stehe ihnen nach wie vor positiv gegenüber. Ein gemeinsamer Schulstandort sei der "richtige Weg, um Berührungsängste abzubauen".

Der Zweckverband könne aber auch ein alternatives Modell anbieten, bei dem er den Bau entsprechender Schulräume im von ihm geplanten Gebäude vorfinanziere. Die Baukosten müssten dann über einen längeren Zeitraum über die Miete wieder hereinkommen. Dabei gehe es um eine Fläche von 450 Quadratmetern für das Franziskuswerk. Von Anfang an aber sei eines klar gewesen: "Das Thema war immer, dass das Ganze für uns kostenneutral ist", sagte Zech in der Sitzung. Träger von Behinderteneinrichtungen sei der Bezirk und damit die Regierung von Oberbayern. Der Schulverband und mit ihm die drei Mitgliedsgemeinden könnten und dürften Aufgaben, für die sie nicht zuständig seien, nicht übernehmen. Die errechneten Mietkosten - laut Presseberichten waren 9000 Euro monatlich im Gespräch - seien der Regierung von Oberbayern zu hoch gewesen. "Nicht wir sind ausgestiegen - den Rückzieher hat die Regierung gemacht", betonte Zech.

Offenbar bemüht sich der Zweckverband dennoch um einen Kompromiss: "Die Türen sind alle noch offen", sagte Zech. In einer "weiteren Runde" werde man mit der Regierung "nachverhandeln". Über die Höhe der Miete, den zugrunde gelegten Quadratmeterpreis und die in die Berechnung eingeflossenen Zahlen sprach Zech in seiner Erklärung vor dem Gemeinderat nicht. Nachfragen gab es lediglich zu möglichen Formen einer Inklusion in gemeinsamen Klassen.

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