Pfaffenhofen:Barrierefrei bauen

Pfaffenhofen plant neues Wohngebiet mit 17 Häusern

Von Renate Zauscher, Pfaffenhofen

In Pfaffenhofen an der Glonn entsteht ein neues Wohnbaugebiet: Am westlichen Ortsrand von Pfaffenhofen sollen Parzellen für 16 Ein- und ein Mehrfamilienhaus ausgewiesen werden. In seiner jüngsten Sitzung befasste sich der Gemeinderat mit dem Projekt. Er stimmte einer entsprechenden Änderung des Flächennutzungsplans zu, billigte einen Entwurf des Planungsverbands Äußerer Wirtschaftsraum München und entschied, das Verfahren einzuleiten.

Die Fläche, auf der das neue Baugebiet entstehen soll, ist etwa zehn Hektar groß und wird derzeit landwirtschaftlich genutzt. Eine kleine, mit Bäumen und Büschen bewachsene Teilfläche soll als Ausgleichsfläche erhalten bleiben. Im unteren Bereich des Areals ist ein Regenrückhaltebecken vorgesehen. Das Baugebiet erhält den hübschen Namen "An der Allee": Er soll an eine Pappelreihe erinnern, die früher hier stand. Den Alleen-Charakter möchte man durch die Pflanzung von Spitzahorn in den Vorgärten zu beiden Seiten der Erschließungsstraße wieder herstellen, zu der die Bauherren per Festsetzung im Bebauungsplan verpflichtet werden.

Was die Gestaltung der künftigen Gebäude angeht, so sollen die Bauherren möglichst große Freiheit haben. So ist etwa die Firstrichtung der Häuser nicht vorgeschrieben. Die Dächer müssen allerdings einheitlich als Satteldächer ausgeführt werden.

Wichtig ist Bürgermeister und Gemeinderat, dass die Häuser möglichst alle barrierefrei gebaut werden. Bei denjenigen Parzellen, die im Baulandmodell der Gemeinde vergeben werden, wird dies im Notarvertrag festgeschrieben, für alle anderen als Hinweis in die Festsetzungen aufgenommen. Nicht nur der Zugangsbereich zu den Gebäuden soll barrierefrei gestaltet werden: Auch im Inneren der Häuser müssen entsprechende Vorschriften etwa bezüglich der Türbreiten oder der Erreichbarkeit von Lichtschaltern umgesetzt werden. Schon im Baugebiet "Neue Wohnformen" in Egenburg wurde entsprechend geplant und gebaut. Bürgermeister Helmut Zech (CSU) möchte grundsätzlich nur noch solche Baugebiete auf den Weg bringen, in denen barrierefreie, behindertengerechte Häuser und Wohnungen entstehen.

Die Ausweisung eines neuen Wohnbaugebiets sei notwendig geworden, weil mittlerweile alle Grundstücke in den zuletzt entstandenen Neubaugebieten verkauft worden seien, erklärte Zech in der Sitzung. Alle zwei Jahre wolle man künftig ein neues Wohnbaugebiet ausweisen, sagte Zech. Dies entspreche einem Bevölkerungswachstum von unter einem Prozent. "Das", so der Bürgermeister, "ist unser Maßstab."

Bis tatsächlich neue Gemeindebürger in die Häuser "An der Allee" einziehen werden, dürfte es nach Schätzung von Zech allerdings circa drei Jahre dauern. Mit diesem Zeitraum müsse man für die Durchführung des Verfahrens, die Erschließung des Geländes und die Bebauung rechnen. Ob die Gemeinde das geplante Mehrfamilienhaus in Eigenregie bauen wird, stehe, so der Bürgermeister, noch nicht fest: Dies hänge davon ab, "ob wir uns das finanziell leisten können".

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