Pfaffenhofen a.d. Glonn:Nachbarn sollen zahlen

Pfaffenhofener Responder-Dienst hilft häufig in anderen Orten

Von kram, Pfaffenhofen a.d. Glonn

Bürgermeister Helmut Zech (CSU) hat in der ersten Gemeinderatssitzung des neuen Jahres die Einsatzstatistiken des Pfaffenhofener First-Responder-Diensts vorgestellt, der im Mai des vergangenen Jahres seinen Betrieb aufgenommen hat. Die freiwilligen Helferinnen und Helfer - andernorts als "Helfer vor Ort" (HvO) bekannt - wurden bis zum 31. Dezember in 179 Notfällen gerufen. Bei knapp 24 Prozent der Fälle waren sie in einem Zeitfenster von acht bis elf Minuten am Einsatzort, bei rund vierzig Prozent der Einsätze benötigten sie etwas länger und leisteten spätestens nach15 Minuten Hilfe.

Die prozentuale Verteilung der Einsatzorte sorgte für ein Raunen im Sitzungssaal. Denn in Pfaffenhofen selbst erbrachten die First Responder mit 16,8 Prozent nur einen kleinen Bruchteil ihrer oft lebensrettenden Leistungen. Deutlich häufiger fuhren sie in die Nachbargemeinden Egenhofen (39,1 Prozent) und Oberschweinbach (24 Prozent), beide Kommunen im Landkreis Fürstenfeldbruck. Immerhin 15 Prozent ihrer Einsätze führten die Pfaffenhofener Ersthelfer nach Odelzhausen im Landkreis Dachau.

Zech hatte vor der Einführung des Dienstes bei den Nachbarn angefragt und um eine Kofinanzierung gebeten. Sowohl Odelzhausen wie Egenhofen lehnten damals ab. Dass es die Pfaffenhofener bis nach Oberschweinbach verschlagen würde, damit hatte vorab niemand gerechnet.

Die Gemeinde Pfaffenhofen an der Glonn hatte für die Einrichtung des Dienstes einmalig 17 500 Euro investiert, den laufenden Betrieb unterstützt sie mit einem monatlichen Zuschuss von 300 Euro. Zech wird nun die Nachbarkommunen erneut anschreiben und um eine Kostenbeteiligung bitten. Der Dienst wird von der Münchner Aicher Group organisiert, die hauptsächlich in München aktiv ist und zum Beispiel jedes Jahr eine Erste-Hilfe-Station auf dem Oktoberfest unterhält. Zech bedankte sich bei den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. "Ihr Engagement ist enorm und verdient große Anerkennung. Auch der Aicher Group ist für die Einrichtung und den Betrieb dieses Dienstes ausdrücklich zu danken."

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