Petershausen:Wunsch nach mehr Freizeitangeboten

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Jugendplenum Petershausen präsentiert erste Vorschläge

Von Petra Schafflik, Petershausen

"Politische Beteiligung macht Demokratie erlebbar und ist der beste Schutz vor Populismus", sagt Petershausens Gemeindejugendpfleger Olaf Schräder. Damit es nicht bei der Theorie bleibt, sondern junge Leute sich im Ort tatsächlich mit ihren Ideen und Vorstellungen einbringen können, wurde im Herbst das Jugendplenum Petershausen (Jupp) gegründet. Die monatlichen Treffen dieses neu installierten Gremiums sind gut besucht. Fast hat es den Anschein, als hätte die Jugend nur auf so einen Anstoß gewartet.

Erste Projekte und Ideen präsentierten die Jupp-Sprecher Samuel, Julia und Salome jetzt dem Gemeinderat. An erster Stelle der Wunschliste steht ein Ferienprogramm für Jugendliche, wie es für Kinder in der Gemeinde bereits sehr erfolgreich läuft. Die jungen Leute finden es nämlich durchaus nicht so toll, immer nur zuhause vor dem Laptop zu hocken oder in sozialen Netzwerken zu chatten. "Wir wünschen uns Angebote, um unsere Freizeit außerhalb der eigenen Wohnung zu verbringen", erklärte die 13-jährige Julia den Gemeinderäten. Die jungen Leute denken an Veranstaltungen, Fahrten oder Feste.

Wie gut das laufen kann, zeigte eine Halloween-Party im Wald am Wendelstein, die spontan organisiert wurde, aber bereits großen Zuspruch fand. Sobald weitere Projekte ausgearbeitet sind, ist die Jugend im Gemeinderat erneut willkommen. Auch finanzielle Unterstützung sagten die Räte zu. Zudem sollen Jugendvertreter die Kommunalpolitik künftig bei jugendrelevanten Fragen beraten, so der Wunsch einiger Gemeinderäte.

Auch außerhalb des Jupp ist die örtliche Jugend aktiv. Ihr Engagement sei überdurchschnittlich, bestätigt Jugendarbeiter Schräder. Allein beim Ferienprogramm haben zehn Jugendliche als ehrenamtliche Helfer mitgearbeitet. Die Jugend packt auch engagiert an, wenn Spielplätze zu erneuern sind wie im vorigen Jahr in Obermarbach. Gemeinsam mit dem Helferkreis wurde das Sommerfest mit den Asylbewerbern aus der örtlichen Unterkunft organisiert. Wie überhaupt die Jugend offen zugeht auf die jungen Geflüchteten und sie in Projekte und Vorhaben einbezieht. Und so manche Hürde, die Erwachsene noch zurückhalte, würde die Jugend ganz locker überwinden. "Vorbildlich" nennt auch der Bürgermeister diese wie selbstverständlich laufende Integrationsarbeit.

Als zentrale Anlaufstelle - für jugendliche Asylbewerber wie für die Dorfjugend - ist nach wie vor das Jugendzentrum bliebt. Zwar registriert Gemeindejugendpfleger Schräder gerade einen Generationenwechsel, die Besucherzahlen erreichten aktuell nicht mehr Rekordwerte wie noch in den vorangegangenen Jahren. Dennoch kommen täglich an die 25 Jugendliche zum JUZ, so Schräder. "Ein Wert, der deutlich über dem anderer Häuser in der Region liegt."

© SZ vom 31.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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