Petershausen:Neues Konzept zum Klimaschutz

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Wir sparen Energie: Petershausener Grundschüler informieren sich im Eon-Bus. (Foto: oh)

Grundschule erhält festes Budget von 2500 Euro

Von Petra Schafflik, Petershausen

Am umweltfreundlichsten ist die Energie, die gar nicht erst verbraucht wird. Anreize zum Sparen bietet etwa das Projekt Fifty-Fifty, das seit 2011 an der Grundschule Petershausen läuft. Dort haben Schüler Heizenergie- und Stromverbrauch reduziert, den finanziellen Profit teilten sich Schule und Gemeinde. Das vorbildhafte Vorhaben, das mit vielen Aktionen im Schulleben und auch in der Gemeinde präsent war, erzielte 2013 sogar den Energiepreis des Landkreises. Weil sich aber ohne Investitionen in Bausubstanz und Heizungstechnik im Schulhaus nicht immer weiter Energie einsparen lässt, wird die Schulinitiative nun beendet. Das hat der Gemeinderat beschlossen. Allerdings: Klimaschutz bleibt weiter Thema, jedoch wird die Schule neue Ideen und Projekte entwickeln und durchführen. Als Motivation unterstützt die Gemeinde dieses Engagement künftig mit einem jährlichen Zuschuss von 2500 Euro.

Zimmertemperatur runter, Fenster zu, Stromverbrauch aus: Mit Akribie und Engagement haben die Petershausener Grundschüler in den vergangenen Jahren den Energieverbrauch ihrer Schule deutlich reduziert. Und zwar ohne große Investitionen, allein mit energiebewusstem Verhalten und kleinen technischen Hilfen wie schaltbaren Steckdosenleisten ließ sich eine ansehnliche Einsparung erreichen. Motiviert wurden die Schüler vom Projekt Fifty-Fifty, das die örtliche Agenda-21-Gruppe initiiert hatte. Vom Klimaschutz-Engagement, das Kinder, Lehrerteam und alle übrigen Schulmitarbeiter an den Tag gelegt haben, profitieren Schule und Gemeinde paritätisch. Die finanzielle Einsparung, die mit dem niedrigeren Energieverbrauch verbunden war, wurde hälftig geteilt, daher der Projektname "Fifty-Fifty". Doch wer im eigenen Haushalt schon einmal seinen Energieverbrauch gezielt reduziert hat, kennt das Phänomen: Irgendwann ist eine Schwelle erreicht, die sich ohne Investitionen in Dämmung oder Heizungstechnik nicht mehr unterschreiten lässt. Weil auch an der Grundschule Petershausen mehr Sparen kaum noch geht, soll das Projekt nun auslaufen, hat die Agenda-21-Gruppe vorgeschlagen.

Ziel sei ein neues Konzept, das der Schule einen Bonus zuerkennt für neue Ideen und andere Klimaschutz-Projekte, sagte CSU-Gemeinderätin und Agenda-Mitglied Lydia Thiel. Wenn das Einsparpotenzial nur mehr gering ist, könne die Schule nicht weiterhin jährlich denselben Förderbetrag bekommen. Doch der Begriff "Schlusspunkt" sei im Zusammenhang mit Klimaschutz irreführend, findet Ernst Nold (FW), Energiereferent des Gemeinderats. Vielmehr gehe es um eine "Intensivierung auf anderer Basis". Zunächst sollen jedoch die bisherigen Einspar-Erfolge und Klimaschutz-Projekte des Projekts Fifty-Fifty noch in einer Abschluss-Dokumentation zusammengetragen werden. Von diesem Schuljahr an erhält die Schule dann ein festes Budget von 2500 Euro und sagt im Gegenzug pädagogische Projekte im Themenbereich Klimaschutz zu. Auf dieses Prozedere konnte sich der Gemeinderat einstimmig verständigen.

Einige neue Projekte in Sachen Energiesparen laufen an der Grundschule schon an. So wurden in allen Klassen Klimawächter eingesetzt, die sich um energiebewusstes Verhalten kümmern. Und am Wochenende werden sich bei der Klimakonferenz an der Vierkirchener Grundschule auch Petershausener Mädchen und Jungen zu Klimabotschaftern ausbilden lassen, um ihr neues Wissen anschließend in die eigene Klasse einzubringen. Das Thema Energie sparen und Klimaschutz, so betont Schulleiterin Ulrike Schneider-Güll im Gespräch mit der SZ ausdrücklich, "wird bei uns stets im Blick bleiben."

© SZ vom 30.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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