Perfide Vergleiche:Antisemitische Hetze

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Corona-Leugner hängen Plakate im Zentrum von Petershausen auf.

Corona-Leugner haben in der Gemeinde Petershausen antidemokratische und antisemitische Hetze betrieben. Die SPD hat die Plakate an die Polizei Dachau weitergeleitet, die nun gegen die Urheber der Plakate und Flyer ermittelt. Als "unsäglich" bezeichnet der Vorstand des SPD-Ortsvereins einen laminierten Flyer, der im Ortszentrum der Gemeinde an einem Stromverteilerkasten hing und auf den Bürger die SPD aufmerksam gemacht hatten. Angelehnt an den Stil nationalsozialistischer Propaganda zeigt ein Motiv einen Mann, der auf die Aufforderung 'Jetzt nimm doch, dann bist du endlich wieder frei.' Maske und Spritze mit 'Nein danke, ich bleibe im Widerstand' antwortet, wie es in der Pressemitteilung der SPD heißt.

Die Abbildung ähnle Flugblättern und Plakaten der 30er Jahre. "Wieder werden - wie schon bei anderen Gelegenheiten bei Querdenker-Demos - perfide Parallelen zur NS-Diktatur gezogen", empört sich die SPD-Vorsitzende Hildegard Schöpe-Stein. "Masken und Corona-Impfung werden als widerstandswürdig dargestellt, wobei beides zum Schutz der Gesundheit notwendig ist in einer Zeit, in der weltweit Millionen von Menschen sterben."

"Auch hier ist die antisemitische Stereotypie in der Bildsprache eindeutig"

Die SPD erklärt, das Bild lasse auch jeglichen Respekt vor denjenigen fehlen, die täglich in Krankenhäusern Betroffene pflegen und versuchen, Leben zu retten. Das besagte Motiv wird bereits seit November zigfach auf Facebook geteilt, berichtet die SPD-Ortsvereinsvorsitzende. Ein weiteres Motiv, das in der Gemeinde aufgetaucht ist, zeigt die übergroße Hand eines Marionettenspielers, der einen gebeugten Mann mit Atemschutzmaske führt. "Auch hier ist die antisemitische Stereotypie in der Bildsprache eindeutig", erklärt Schöpe-Stein. Ein Impressum gebe es auf den DIN A 4-Plakaten nicht, wohl aber Verweise auf bekannte Internetseiten, auf denen Desinformation und Verschwörungsmythen zu Covid 19 und zur Corona-Impfung verbreitet werden.

Hildegard Schöpe-Stein betont, es sei zwar wichtig, hier wachsam zu sein und klar Position zu beziehen, erfreulich sei aber, dass nur eine kleine Minderheit eine solche Position vertrete, was sich auch an der besonders hohen Impfquote von fast 35 Prozent im Landkreis Dachau zeige.

© SZ vom 08.05.2021 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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