Süddeutsche Zeitung

Petersberg:Der Fremde in der Bibel

Orientierung im Umgang mit den Flüchtlingen

Die Kirchen mischen sich in die Debatte über Flüchtlinge ein und kritisieren die Asylpolitik der CSU mit ihrer Forderung nach einer Obergrenze. Schon in der Bibel können Christen Orientierung im Umgang mit dem Flüchtlingselend finden. "Gott liebt die Fremden" heißt eine Ausstellung an der Katholischen Landvolkshochschule Petersberg, die vom 4. bis zum 20. Oktober zu sehen ist. Das Erzbischöfliche Ordinariat München und Freising hat sie in die Diözese geholt.

Die Bibel erzählt die Schicksale von Menschen auf der Flucht. In der Geschichte des jüdischen Volkes wie der ersten christlichen Gemeinden wurden Menschen aus ihrer Heimat vertrieben. Gott war den Fremden in besonderer Weise nahe und die Begegnung mit Fremden kann zum Segen werden. So zeichnet die Ausstellung die Schicksale "prominenter" Fremder in der Bibel nach. Abraham und Sara, die Zeit ihres Lebens Migranten sein werden, stehen am Anfang. Josef kommt - von seinen eigenen Brüdern verraten und verkauft - durch Schlepper nach Ägypten. Seine Begabungen und die Offenheit der Einheimischen lassen ihn zu einem Beispiel gelungener Integration werden. Dass Jesus selbst als kleines Kind der Verfolgung ausgesetzt war und die junge Familie nach Ägypten floh, ist bemerkenswert wie die Tatsache, dass Verfolgung Juden und Christen in alle Welt vertrieb.

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Quelle:
SZ vom 04.10.2016 / SZ
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