Patienten benachteiligt:Union streitet über Hilfe für psychisch Erkrankte

Bernhard Seidenath (CSU), Landtagsabgeordneter des Landkreises Dachau, warnt den Bund vor neuen Schwellen bis zur Behandlung psychisch Erkrankter. "Wir warnen den Bund ausdrücklich davor, die Hürden bis zu einer Behandlung psychisch erkrankter Menschen zu erhöhen", sagt Seidenath, gesundheitspolitischer Sprecher der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag, zu einem Gesetzentwurf des Bundesgesundheitsministers Jens Spahn (CDU). Dieser sieht vor, dass sich Patienten künftig an mehreren Stellen offenbaren müssen, bevor ihnen praktisch geholfen wird. "Das höhlt die so wichtige Niederschwelligkeit aus und erschwert den Zugang zu Hilfe. Wir fordern, dass erkrankte Menschen weiter frühzeitig Hilfe in Anspruch nehmen dürfen." Dies teilte der Abgeordnete aus Haimhausen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion in einem Schreiben mit. So werde mit der vorgesehenen Regelung "der Zugang zu einer psychotherapeutischen Behandlung eher noch erschwert". Und weiter: "Die Schaffung hierarchischer Zuweisungswege stellt zudem die bestehende Qualifikation der Vertragsärzte und Psychotherapeuten in Frage." Seidenath erklärt weiter dazu: "Wir fordern die Politiker im Bundestag auf, beim Gesetzgebungsprozess genau hinzusehen, welche Vorschläge das Bundesgesundheitsministerium macht. Wir müssen an die erkrankten Menschen denken, die unsere Hilfe dringend benötigen, anstatt den Weg zu den Behandlungsmöglichkeiten zu blockieren."

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