Die Erhöhung der Gebühren für die Parkplätze am Karlsfelder See ist beschlossene Sache - auch gegen die Stimme des Karlsfelder Bürgermeisters und CSU-Kreisrats Stefan Kolbe. Damit gilt ab Mai Folgendes: In der Badesaison und damit vom 1. Mai bis 30. September kostet das Abstellen von Fahrzeugen an den drei Parkplätzen rund um das beliebte Naherholungsgebiet vier Euro, in der Nebensaison werden zwei Euro fällig. Das Abstellen von Zweirädern ist fortan indes gebührenfrei. Letzteres begründet die Landkreisverwaltung mit einem deutlich geringeren Platzbedarf sowie der Schwierigkeit, Motorräder, Moped und Mofa von E-Bikes und E-Rollern abzugrenzen.
Gründe für die Erhöhung gibt es aus Sicht des Landkreises zwei: Zum einen sind da die gestiegenen Unterhaltskosten, die aktuell bei 350 000 Euro jährlich liegen, denen aber derzeit nur Einnahmen in Höhe von 64 000 Euro gegenüberstehen. Das ist eine Finanzierungslücke von 286 000 Euro. Zum anderen werden eingenommen Parkgebühren voraussichtlich ab 2027 umsatzsteuerpflichtig, netto bliebe dem Landkreis also spätestens mit Inkrafttreten dieser gesetzlichen Neuregelung weniger von den Gebühren.

Kreishaushalt 2025:Der Landkreis ist weiter zum Sparen gezwungen
Einmal mehr beschließt der Landkreis einen Rekordhaushalt. Mehrheitlich sehen die Kreisrätinnen und Kreisräte Bund und Freistaat in der Verantwortung, die Kommunen finanziell besser bei der Bewältigung ihrer Aufgaben zu unterstützen.
Bis auf Weiteres sollen die Gebühren von dafür eingesetztem Personal eingetrieben werden. Perspektivisch will der Landkreis aber Automaten installieren. Damit, so hatte Landrat Stefan Löwl (CSU) das im Kreisausschuss erklärt, sei allerdings nicht vor 2026 zu rechnen. Bis dahin entfällt auch noch die Nebensaisongebühr in Höhe von zwei Euro, die Kontrolleure sind nämlich nur an schönen Tagen im Einsatz.
Die „Parkraumüberwachung“ für die insgesamt 1900 Parkplätze soll, wenn es einmal so weit ist, „in Form einer digitalen Kennzeichenerfassung“ erfolgen. Wer dann ohne Parkschein parkt, muss mit einer Strafe rechnen, die zehnmal so hoch ist wie die Parkgebühr selbst, sprich 40 Euro. Sobald die „automatisierte Parkraumbewirtschaftung“ in Kraft tritt, wird es aber möglich sein, für die Dauer von 15 Minuten kostenfrei zu parken, die Landkreisverwaltung spricht von einer „Kurzparkzeit“. Zudem gelten für Veranstaltungen wie das Karlsfelder Siedlerfest oder das Fünfsieben-Festival Sondernutzungsgebühren.
Kreisrat Kolbe äußerte sich im Kreistag nicht mehr zu dem Sachverhalt, was aus seiner Sicht gegen die Erhöhung spricht, ist dennoch bekannt: Bereits im Kreisausschuss sowie im Karlsfelder Gemeinderat hatte er seine Sorge darüber geäußert, erhöhte Parkgebühren könnten den Parkdruck auf die umliegenden Karlsfelder Wohngebiete erhöhen.