Parken:Bewährtes Modell

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Auch westlich der Bahn führt die Stadt nun Anwohner-Parkzonen ein

Das Prinzip Anwohner-Parkzone hat sich östlich der Bahn bewährt. Dort gibt es bekanntlich bereits seit einem Jahr Parkgebühren für Besucher, während Bewohner des Wohnviertels ihr Auto kostenlos abstellen können. Nun zieht der Westen nach: Auch im Bereich zwischen Bahnlinie, Bahnhof- und Münchner Straße sollen Autofahrer künftig bezahlen, wenn sie ihr Fahrzeug am Fahrbahnrand oder in einer Parkbucht abstellen. So haben es die Stadträte im Verkehrsausschuss einstimmig entschieden. Im Frühjahr werden daher 14 Parkscheinautomaten in dem Karree aufgestellt und Hinweisschilder montiert. Für die Bewohner des Viertels, die dann künftig Anspruch auf einen Parkausweis haben, wird es rechtzeitig umfassende Informationen geben, betont der Leiter des städtischen Hauptamts, Josef Hermann.

Die Situation ist rund um den Bahnhof überall ähnlich: Parkplätze sind tagsüber schwer zu finden, weil Pendler ihre Fahrzeuge gerne in Nähe zur S-Bahn abstellen. Zusätzlich steuern an der Münchner Straße viele Bürger von auswärts das dortige Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) an, was den Parkdruck noch weiter verschärft. Alles Gründe für die Stadträte im Verkehrsausschuss, das im vorigen Jahr östlich der Bahn neu installierte Parkraummanagement nun auch auf den Westen auszudehnen. Dabei waren sich die Stadträte einig, dass eine reine Parkzeitbeschränkung per Parkscheibe nicht die Lösung ist. Vielmehr werden künftig Parkgebühren fällig. Zumindest für Besucher, Pendler, Mitarbeiter ansässiger Firmen und Patienten des MVZ heißt es dann zahlen: Tagsüber muss zwischen 9 und 18 Uhr von Montag bis Freitag ein Ticket gelöst werden. Wer im Viertel wohnt, kann sich im Rathaus einen Anwohner-Parkausweis für 30 Euro holen. Mit dieser Plakette kann man rund um die Uhr kostenlos parken.

Obwohl Parken künftig Geld kostet, bietet die Anwohnerparkzone durchaus Vorteile auch für Bürger, die nicht Anwohner sind. Wenn nämlich die Parkzeit nicht wie bisher entlang der Münchner Straße zeitlich begrenzt ist, können beispielsweise Patienten des MVZ, die eine längere Behandlung vor sich haben, künftig ein entsprechendes Ticket für mehrere Stunden lösen und damit auch längere Zeit ohne Angst vor einem Knöllchen parken. Eine Option, die auch Pendlern oder den Mitarbeitern ansässiger Betriebe für 50 Cent pro Stunde offen steht. Diskutiert wurde kurz, ob für die neue Bewohner-Parkzone eine sparsame Beschilderung an den Zufahrten ausreicht. Die wäre kostengünstiger, als Hinweise auch innerhalb des neuen Anwohnern-Parkbereichs. Doch wie Verkehrsreferent Volker C. Koch (SPD) sprachen sich auch die übrigen Stadträte rasch "im Sinne der Gleichbehandlung" dafür aus, lieber ein paar Schilder mehr zu installieren, um allgemein für Klarheit zu sorgen. Der Bauhof wird nun 121 500 Euro in die Hand nehmen, um Parkscheinautomaten und Schilder zu beschaffen. Im Frühjahr soll die Bewohner-Parkzone stehen.

© SZ vom 30.11.2018 / pes - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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